Party im Dome - nur Hoeneß motzt

Bayerns Basketballer siegen wieder, spielen eine solide Saison und die Stimmung in der Halle ist prächtig. Für den Bayern-Präsidenten der ideale Moment, das Team zu kritisieren: „Zu hektisch!”
von  J. Galinski

MÜNCHEN Tim Bendzko machte sich bei seinem Konzert verbal auf, die Welt zu retten und 6700 Zuschauer feierten am Donnertagabend im ausverkauften Audi Dome den Jahresabschluss der Basketballer des FC Bayern. Die hatten gerade mit 73:65 gegen den BBC Bayreuth gewonnen – eigentlich ein versöhnlicher Jahresabschluss.


Präsident Uli Hoeneß allerdings stand am Spielfeldrand und schaute recht grimmig drein. Denn die Bayern liegen zwar derzeit auf einem Playoff-Platz, haben aber von sechs Auswärtsspielen fünf verloren. Die Verletzung von Top-Schütze Je’Kel Foster hat die Bayern schwer getroffen, Enttäuschungen wie Jan Jaglas Formtief und die Posse um Ben Hansbrough auch.


Deswegen hat Hoeneß nun sogar die Zielsetzung von „Playoff-Halbfinale” auf „Playoff-Qualifikation” nach unten korrigiert: „Für mehr reicht es noch nicht. Das haben wir in den engen Spielen gesehen.”
Von der respekteinflößenden Präsenz seiner Fußballabteilung sind die Basketballer noch weit entfernt. „Wir kämpfen”, sagt Hoeneß, „aber wir spielen zu hektisch. Die Mannschaft muss souveräner werden und lernen, besser mit dem Druck umzugehen.”


Routinier Demond Greene (113 Länderspiele) findet klare Worte: „Zu Hause haben wir immer ein gutes Gefühl und sind mental stark. Aber natürlich haben wir eine Auswärtsschwäche. Wir kriegen es nicht gebacken, den Sack zuzumachen.”


Vor allem die jungen deutschen Nationalspieler wirken im neuen Verein manchmal noch gelähmt. „Für Robin Benzing und Philipp Schwethelm sind auch Phasen, in denen sie schwächeln, wichtig für die Entwicklung”, sagt Greene. „Sie werden im Laufe der Saison noch wachsen.”


In der ersten Januarwoche spielen die Bayern gegen den Tabellenzweiten aus Ulm (4.1.) und Tabellenführer Bamberg (7.1.) – jeweils in deren Hallen. „Wir wollen die Auswärts-Krise beenden”, sagt Greene. Und Hoeneß endlich zufriedenstellen. 

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