Olympiabewerbung braucht Kredit

Winterspiele 2018: Weil private Förderer nicht pünktlich zahlen, müssen Freistaat und Stadt mit Darlehen einspringen.
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Richard Adam, Geschäftsführer der Münchner Bewerbungsgesellschaft.
dpa Richard Adam, Geschäftsführer der Münchner Bewerbungsgesellschaft.

MÜNCHEN - Winterspiele 2018: Weil private Förderer nicht pünktlich zahlen, müssen Freistaat und Stadt mit Darlehen einspringen.

Die Bewerbung der bayerischen Landeshauptstadt München um die Olympischen Winterspiele 2018 ist erst seit Mittwoch offiziell – und schon gibt es die ersten finanziellen Probleme. Weil bereits zugesagte Mittel privater Förderer noch nicht wie erhofft eingehen, muss nach dem Freistaat Bayern nun auch die Stadt München der Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH ein Darlehen gewähren.

Der Geschäftsführer der Münchner Bewerbungsgesellschaft für 2018, Richard Adam, bestätigte: Insgesamt steht eine Darlehenssumme von 2,7 Millionen Euro im Raum, welche die Gesellschafter der „München 2018 GmbH“ aufbringen sollen. 500.000 Euro sollen vom Freistaat, 1 Million Euro von der Stadt München kommen. Weitere 1,7 Millionen Euro sollen von den drei angedachten Olympia-Standorten München, Garmisch-Partenkirchen und dem Berchtesgadener Land zugeschossen werden.

„Die Bewerbung ist aber nicht im Geringsten gefährdet“, sagte Adam dem SID: „Es ist völlig normal, dass die Gesellschafter Gewehr bei Fuß stehen, wenn mal etwas überbrückt oder nachjustiert werden muss. Ein Überbrückungsdarlehen ist absolut nichts Ungewöhnliches, die Bewerbung geht planmäßig weiter.“

Bis zur Vergabe der Spiele durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Juli 2011 muss die Bewerbungsgesellschaft insgesamt 30 Millionen Euro aufbringen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte, Stadtwerke und Messe München untestützen die Bewerbung als Nationale Ausstatter, die Sparkassen-Finanzgruppe, der Autobauer BMW und der Flughafen München als Nationale Förderer.

8 Millionen Euro sollen die Unternehmen bis 2011 zahlen, laut Adam hat die GmbH rund zwölf Millionen Euro beisammen. Allerdings stockt die Auszahlung zugesagter Gelder sowie der Abschluss neuer Förderverträge erheblich. Im schlimmsten Fall könnten die Gelder aus den Darlehen demnach bei der GmbH verbleiben – also nicht mehr an die Gesellschafter und damit den Steuerzahler zurückgezahlt werden.

„Wir erleben aktuell eben keine Goldgräber-Zeiten. Zudem dauert es manchmal ein Jahr, bis zugesagte Mittel, die man schon eingeplant hat, fließen“, sagte Adam. Deshalb sollten die Gesellschafter die genannten Summen „vorsorglich“ in das Haushaltsjahr 2010 einplanen. „Es sieht nicht danach aus, dass sie noch 2009 einspringen müssen.“

Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) hat die Stadtverwaltung in München bereits per dringlicher Anordnung um eine Geldspritze ersucht. Adam betonte jedoch, dass die GmbH „grundsätzlich an dem Ziel festhält, die Bewerbung privat zu finanzieren“. Das jedoch ist im Grunde schon jetzt nicht mehr möglich, weil der Flughafen und die Messe, die zusammen 4 Million Euro Starthilfe beigesteuert haben, in öffentlicher Hand sind.

Am Mittwoch hatte München seine Bewerbung offiziell angemeldet, dabei wurden rund 100.000 Euro als Gebühr fällig. Im März 2010, wenn die Bewerbungsunterlagen sowie die erforderliche Grantiererklärung beim IOC eingehen müssen, werden weitere 340.000 Euro fällig.

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