Neuer Sponsor: Glamour für Europa
Die Basketballer des FC Bayern angeln sich einen weiteren Sponsor. Jan Pommer, der Chef der Bundesliga, glaubt, dass die ganze BBL von der Strahlkraft des Münchner Klubs profitiert
MÜNCHEN Schritt für Schritt wolle man gehen, da waren sich die Macher des Projekts FC Bayern Basketball einig. Dass diese Schritte mit Argusaugen beoachtet würden, durchaus auch mit einer Prise Neid und dem Wunsch, den Großkopferten ein Bein zu stellen, auch das war klar. So klar wie die eigene Zielsetzung: „Wenn ich etwas mache, dann mache ich das ganz oder gar nicht”, so Klub-Präsident Uli Hoeneß in gewohnter Diktion. Mit einem neuen Premiumpartner macht der Klub nun den nächsten Siebenmeilenstiefelschritt: Beim Heimspiel am Samstag (19 Uhr, Audi Dome) gegen EnBW Ludwigsburg wird erstmals das Logo der BayWa am Wurfkreis zu sehen sein, für die nächsten drei Jahre. „Das ist ein innovatives Unternehmen, das nach vorne will”, meinte Hoeneß, „das passt zu uns.”
Nach vorne, in Deutschland und auch in Europa: Darunter machen es die Bayern ja nicht – sehr zur Freude von Jan Pommer, dem Geschäftsführer der Beko Basketball Bundesliga (BBL). Pommer glaubt, dass die Liga stark von der Strahlkraft des Aufsteigers profitieren könne: „Der Club bewegt die Massen und kann eine zusätzliche Gruppe für die Liga begeistern, außerhalb der Nische. Weitere Sportbegeisterte, vielleicht auch der ein oder andere Fußballfan, werden dadurch zu uns geführt. Auch den Glamour-Faktor darf man nicht unterschätzen.”
Wohl wahr: Wenn ein Super-Star wie Bastian Schweinsteiger vor einem Millionenpublikum seinen Torerfolg mit einem imaginären Korbwurf feiert, kann das dieser Sportart nur gut tun. Das sieht auch Uli Hoeneß so: „Beim Spiel gegen Neapel waren die Basketballer in der Allianz Arena. Der ein oder andere Fußballprofi war schon bei den Basketballern und will auch wieder kommen. Es ist genauso gekommen, wie ich es vermutete und mir gewünscht habe. Die beiden Abteilungen arbeiten prima miteinander.” Und die Basketball-Fans freuen sich, ihre Kick-Stars mal ganz entspannt und in zivil zu sehen: Mario Gomez, Holger Badstuber, Schweinsteiger und natürlich auch dessen hübsche Freundin Sarah Brandner.
Aber auch die sportliche Anziehungskraft der Bayern-Basketballer ist laut Hoeneß sehr beachtlich: „Die Spieler spielen in der BBL gegen eine unglaubliche Wand. Ich habe gehört, dass das Spiel in Bremerhaven nach Bremen in die Stadthalle verlegt wird, weil da 10 000 Zuschauer Platz haben. Im ersten Spiel in Bonn wurde auch die Halle gewechselt, weil man da zu klein war. Das war uns allen klar, dass das kommen würde, wenn der FC Bayern ein solches Projekt angeht.”
Nun also auch mit Hilfe der BayWa. Deren Vorstandsvorsitzender Klaus Josef Lutz darf als Mann der ersten Basketballstunde in der ehemaligen Rudi-Sedlmayer-Halle gelten. 1971 nahm er mit dem TS Jahn München an einem vorolympischen Basketball-Turnier teil – und war nach fünf Minuten mit fünf Fouls raus aus dem Spiel. „So einen können wir nicht gebrauchen”, knurrte Hoeneß – natürlich im Scherz.