Münchens Mini-Olympia: Die AZ erklärt die European Championships

4.700 Athleten und 177 Medaillenentscheidungen in insgesamt neun verschiedenen Sportarten: Die European Championships sind das Sport-Spektakel dieses Sommers. Die AZ erklärt die Multi-EM.
Florian Kinast |
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Am Donnerstag starten die Wettkämpfe bei den European Championships.
Am Donnerstag starten die Wettkämpfe bei den European Championships. © Sven Hoppe/dpa/Bildarchiv

München - Los geht's in Oberschleißheim, am heutigen Donnerstag um 9 Uhr auf der Regattastrecke. Der erste Vorlauf der Frauen im Ruder-Einer markiert den Auftakt der European Championships, des größten Sportevents in München seit den Olympischen Sommerspielen vor 50 Jahren.

Eine Multi-EM mit Europameisterschaften in neun Sportarten, mit mehr als 4700 Athleten und 177 Medaillenentscheidungen. Was aber und wen gibt es wo wann zu sehen?

Eine Übersicht der AZ über Münchens Mini-Olympia

Leichtathletik (1528 Athleten aus 47 Nationen in 50 Entscheidungen, 15. - 21.8.): Das Herzstück der Multi-EM im Olympiastadion. Nach dem historischen Fiasko bei der WM Mitte Juli in Eugene herrscht bei den DLV-Athleten Rehabilitierungs-Potenzial. Hoffnungen ruhen auf Weitspringerin Malaika Mihambo, die in den USA das einzige deutsche Gold holte, ihr Start ist nach einer Corona-Infektion noch fraglich. Weitere Starter mit Medaillen-Ambitionen: Speerwerfer Thomas Röhler, der Olympiasieger von Rio 2016, der zuletzt mit Schulterproblemen pausierte, Zehnkämpfer Niklas Kaul, der Weltmeister von 2019, Langstreckenläuferin Konstanze Klosterhalfen.

Beachvolleyball (128 Athleten aus 19 Nationen in zwei Entscheidungen, 15. - 21.8.): Der Sandcourt vor den Propyläen am Königsplatz, eine der prächtigsten Locations der Münchner Mega-EM. Für mächtig Spektakel dürfte vor allem das norwegische Duo Anders Mol und Christian Sorum sorgen, die Top-Stars der Szene, die nach dem Olympiasieg in Tokio 2021 und dem WM-Triumph vor zwei Monaten in Rom ihren fünften EM-Titel in Folge anpeilen. Im deutschen Team starten Svenja Müller und Cinja Tillmann mit Hoffnungen auf Edelmetall, in Rom holten sie zuletzt bei der WM Bronze. Ein internationales Comeback feiert die Rio-Olympiasiegerin von 2016 Kira Walkenhorst an der Seite von Louisa Lippmann.

Am Königsplatz kämpfen die Kletterer um Medaillen

Klettern (286 Athleten aus 27 Nationen in acht Entscheidungen, 11. - 18. August.): Für die Kletterer geht es ebenfalls am Königsplatz um Medaillen, in den jeweils drei Kategorien Bouldern (ohne Seil), Lead (mit Seil) und Speed (auf Geschwindigkeit).

Dazu gibt es noch einen Kombi-Wettkampf aus Bouldern und Lead. Mit dabei zwei der weltbesten Felskletterer, der Tscheche Adam Ondra und der Franke Alex Megos. Im deutschen Team hoffnungsvoll in Bouldern und Lead am Start Hannah Meul und Yannick Flohé, im Speed möchte Franziska Ritter schnell nach oben.

Kanu (675 Athleten aus 45 Nationen in 41 Entscheidungen, 18. - 21.8.): Die olympische Regattastrecke in Oberschleißheim hat nach 50 Jahren reichlich Patina angesetzt, taugt aber immer noch für internationale Top-Veranstaltungen wie jetzt die EM. Einer der Topstars ist der dreifache Olympiasieger Sebastian Brendel, der erst vergangene Woche in Kanada seinen elften WM-Titel holte.

In München startet er im Canadier-Zweier mit Tim Hecker über 500 und 1000 m sowie im Einer über 5000 m, Ziel ist in jedem Rennen eine Medaille.

Spannend dürfte es auch im Kajak-Vierer der Männer werden, bei der WM unterlag das deutsche Quartett dem Team aus Spanien in einem packenden Rennen nur knapp.

Glückt jetzt die Revanche?

Rudern (660 Athleten aus 46 Nationen in 24 Entscheidungen, 11. - 14.8.): Steigt natürlich auch auf der Regattastrecke. Höhepunkt wird das Einerrennen am Sonntag mit Oliver Zeidler, dem Welt- und Europameister, der nach der Enttäuschung von Tokio, als er bei Olympia das A-Finale verpasste, nun wieder einen großen Titel anpeilt. Auf der gleichen Strecke, auf der sein Großvater Hans-Johann Färber 1972 Olympia-Gold im Vierer mit Steuermann holte.

Radsport (770 Athleten aus 50 Nationen in 30 Entscheidungen, 11. - 21.8.): Ja, wo radeln sie denn? Überall, im Park, auf dem Berg, in der Halle, quer durch Oberbayern. Mountainbiker und BMX-Radler toben sich im Olympiapark aus, bei den BMX-Freestylern gilt Heimfavoritin Lara Lessmann als aussichtsreiche Medaillenkandidatin. Die Bahnradler drehen in der Messehalle C1 mit Maximalgeschwindigkeiten von bis zu Tempo 80 ihre Runden.

Die Entscheidungen auf der Straße versprechen kostenlose Bilderbuchreklame für München und das Oberland. Die Strecke der Männer führt über 208 Kilometer von Murnau über den Kesselberg durch die Jachenau, den Isarwinkel, das Fünfseenland nach München, dort geht es noch in fünf Schleifen durch die Stadt bis zum Ziel am Odeonsplatz. Die Frauen starten auf ihre 128 Kilometer in Landsberg und fahren vorbei an Ammersee und Starnberger See über Wolfratshausen bis zum Odeonsplatz. Im Fokus steht vor allem Lisa Brennauer. Die Mannschafts-Olympiasiegerin von Tokio startet auf der Bahn und auf der Straße.

Turner Marcel Nguyen fällt verletzungsbedingt aus 

Turnen (300 Athleten aus 38 Nationen in 14 Entscheidungen, 11. - 21.8.): Ein Event an historischer Stätte, wie 1972 ist die Olympiahalle auch diesmal wieder Schauplatz der Turn-Wettkämpfe. Bitter für das deutsche Team ist der Ausfall des Hachingers Marcel Nguyen, der 34-jährige frühere Barren-Europameister und zweimalige Olympia-Zweite verpasst die EM dahoam wegen einer Knieblessur. Dafür startet noch ein zweiter Lokalmatador mit Medaillenchancen: Der Ebersberger Lukas Dauser, der 2021 in Tokio Silber am Barren holte.

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Tischtennis (230 Athleten aus 39 Nationen in fünf Entscheidungen, 13. - 21.8.): 1972 spielten sie in der Rudi-Sedlmayer-Halle bei Olympia noch Basketball, diesmal sind die Bälle kleiner. Stars der Heim-EM aus deutscher Sicht sind natürlich die Altmeister Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov, der mit seinem Auftritt 2021 in Tokio begeisterte, als er dem späteren Olympiasieger Ma Long beim 3:4 im Halbfinale einen epischen Kampf lieferte und später nach Abwehr von vier Matchbällen gegen Lin Yun-Ju Bronze holte.

Triathlon (228 Athleten aus 30 Nationen in drei Entscheidungen, 12. - 14.8.): 1,5 Kilometer Schwimmen durch den Olympiasee (!), 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen.

Angeführt wird das deutsche Team von Lasse Lührs und Laura Lindemann, die sowohl im Einzel als auch in der Mixed Staffel am Sonntag mit Titelambitionen startet.

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