Kati Witt träumt weiter von Olympia
Noch immer leidet die Chefin der Münchner Bewerbung für 2018 unter der Niederlage, dennoch glaubt sie daran, dass demnächst Winterspiele in Bayern stattfinden sollten
München - Sie ist ein echter Hingucker. Egal, ob sie auf dem Eis ihre Kreise drehte, bei der Olympiabewerbung die Funktionäre umgarnte – oder jetzt auf der Wiesn im pinken Dirndl ihre Aufwartung machte. Die Rede ist von der ehemaligen Eiskunstlauf-Queen Katarina Witt. Die gebürtige Ostberlinerin hat sich durch ihr Engagement für die – leider fehlgeschlagene – Bewerbung Münchens um die Spiele 2018 große Sympathien in Bayern erworben. Auf der Wiesn tat die fesche Kati dann das, was sie am besten kann: ihr großes Herz öffnen und auch gute Laune und Optimismus verbreiten. Sie sprach über:
Den Schmerz, nicht den Zuschlag für Olympia bekommen zu haben: „Ich habe die Entscheidung noch nicht verdaut. Das dauert noch. Es waren zwei sehr intensive Jahre. So schnell kann man sich nicht von einem solch emotionalen Projekt entfernen. Ich war selbst erstaunt, wie sehr mich das alles emotional gefangen hat. In den letzten 20 Jahren hatte ich viele mir sehr am Herzen liegende Projekte, aber keines hat mich je so schlaflos und atemlos wie dieses über einen so langen Zeitraum gehalten.”
Ihren Umgang mit der Niederlage gegen Pyeongchang: „Es war eine sehr bittere Niederlage, auf die man nicht nur mit einem Schulterzucken reagieren kann. Ich bin Sportlerin und als solche will ich immer gewinnen. Aus meiner aktiven Karriere weiß ich: Es gibt Momente, in denen man sagen kann, man hat nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. Aber auch nur dann, wenn man nicht als Titelverteidigerin oder Topfavoritin gestartet ist. Und hier gab es nicht einmal Silber. Deshalb ist es auf jeden Fall eine Niederlage. Und es fühlt sich auch so an.”
Eine erneute Olympiabewerbung: „Ich bin schon der Meinung, dass die Winterspiele in naher Zukunft auf jeden Fall einmal in Deutschland und speziell in Bayern stattfinden sollten. Ob eine Bewerbung für 2022 Sinn macht, muss man abwarten. Aber Olympische Winterspiele in Deutschland sind auf jeden Fall ein Traum, den es sich lohnt, weiter zu träumen.”
Ein erneutes Engagement als Bewerbungschefin: „Das ist schwer zu sagen. Ich treffe Entscheidungen, wenn sie wirklich anstehen. Aber es war schon ein einmaliges Erlebnis, eine solche Kandidatur mit anzuführen. Und jeder, der gefragt würde, dies zu tun, würde es sicher gerne aus vollster Überzeugung tun.”
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