K11-Kommissar: "Mit Hoeneß würde ich gern mal ein Bier trinken"

Polizist, Schauspieler, Barbesitzer und Fortuna-Fan: Michael Naseband spricht in der AZ über sein buntes Leben, den ehemaligen Bayern-Präsidenten und Besuche der Düsseldorfer Profis: "Nur alkoholfrei".
von  AZ/Maximilian Koch
Michael Naseband, ist mit der Serie "K11" bekannt geworden.
Michael Naseband, ist mit der Serie "K11" bekannt geworden. © Horst Ossinger/dpa

AZ: Herr Naseband, Sie haben zehn Jahre in München gelebt, die TV-Serie "K11“, die Sie in Deutschland bekannt gemacht hat, wurde hier gedreht. Denken Sie gern an diese Zeit zurück? Michael Naseband: Sehr! Ich erinnere mich an ein Spiel meiner Fortuna gegen 1860, da haben wir hoch gewonnen. Und in der AZ gab es eine ganze Seite zu diesem Spiel. Das hat mich Freude.

Und abgesehen vom Fußball? Ich habe in Schwabing und Haidhausen gewohnt, war immer mittendrin im Leben. Was ich sehr gerne mag, ist dieses Mediterrane in München, dass man draußen sitzt. Alle gehen in den Biergarten, auch im Winter spielt sich das Leben oft draußen ab.

Haben Sie Sympathien für den FC Bayern entwickelt? Ich bin Fortuna-Fan. Wir Freude uns natürlich immer, wenn die Bayern Punkte lassen. International halten wir aber zu den Münchnern. Da sind sie seit vielen Jahren "state of the art“!

Wie lange leiden und jubeln Sie schon mit der Fortuna? Mein ganzes Leben. Mit zehn Jahren haben wir nach der Schule auf dem Schulhof immer Müll aufgesammelt, dafür bekamen wir Freikarten für Spiele der Fortuna.

"Man braucht einen Trainer wie Funkel, der ein echtes Team bildet"

Sind Sie – wie die meisten Fans auch – begeistert von Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel? Natürlich. Gerade die letzte Saison war toll, da wurden wir ja als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Friedhelm Funkel geht sehr gut auf die einzelnen Spieler ein. Nur so kannst du mit einer Mannschaft in der Bundesliga überleben. Man braucht einen Trainer wie Funkel, der ein echtes Team bildet.

Und der sich immer traut, seine Meinung zu sagen. Auch wenn er damit aneckt. So sind wir Düsseldorfer allgemein. Wir tragen unser Herz auf der Zunge, das ist im Rheinland so. Friedhelm Funkel kommt aus Neuss, da geht es ihm nicht anders.

Was sagen Sie denn zu Rouwen Hennings, dem Robert Lewandowski der Fortuna? (lacht) Neun Tore – jetzt schon. Wer hätte das gedacht? Ist natürlich mega. Nachdem der Raman (Ex-Fortuna-Stürmer Benito Raman, Anm. d. Red.) und der Dodi Lukébakio nicht mehr da sind, müssen eben andere Spieler die Tore machen. Hennings hat sich super entwickelt, die drei Tore gegen Schalke waren traumhaft.

Haben Sie Lieblingsspieler? Viele Jungs sind talentiert und sympathisch. Manche kenne ich privat, die kommen bei uns in den Laden.

Wer denn so? Es sind schon einige. Niko Gießelmann und Paul Jäger zum Beispiel, Kapitän Oliver Fink kommt öfter. Ich will ihnen immer was ausgeben, aber die Jungs trinken nur alkoholfrei, wenn sie im Training sind.

Mit wem würden Sie denn gern mal ein Bier trinken: Funkel? Uli Hoeneß? Mit Funkel sehr gerne, er war noch nicht bei uns. Ich weiß aber von Kollegen, dass er oft hier in der Altstadt unterwegs ist. Und mit Hoeneß würde ich natürlich auch gern mal ein Bier trinken. Der Mann hat bestimmt viel zu erzählen. Solche Leute wie Hoeneß braucht der Fußball, die setzen sich ein. Man muss nur mal schauen, wo Bayern München war, bevor Hoeneß Manager wurde – und wo der Klub jetzt ist. Da liegen Welten dazwischen. Hut ab!

Sie waren in Ihrem Leben sehr umtriebig, haben früher als Polizist bei der Kripo gearbeitet, dann als Schauspieler und nun als Bar-Besitzer. Was ist Ihre größte Leidenschaft? Ganz, ganz schwer zu sagen. 20 Jahre war ich bei der Polizei, zehn Jahre beim Fernsehen, seit fünf Jahren habe ich jetzt die Bar. Am meisten Spaß macht einem normalerweise das, was man am besten kann.

Und das ist? Die Arbeit bei der Polizei. Da konnte mir so schnell keiner was vormachen. Bei allem anderen musste ich mich erst mal reindenken, neu lernen. Ich war aber auch sehr gerne beim Fernsehen. Und jetzt mit der Bar ist es toll, sein eigener Herr zu sein.

Naseband schaut die Spiele lieber zu Hause als im Stadion

Schauen Sie das Bayern-Spiel bei sich im Laden? Ja, genau. Wir übertragen hier alle Fortuna-Spiele. Ich hätte wohl noch eine Karte im Stadion bekommen, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich lieber in Ruhe ein Bierchen trinke und das Spiel schaue.

Was ist drin gegen Bayern? Wir haben es schon mal geschafft, gegen die Bayern zu bestehen. Das war ziemlich genau vor einem Jahr beim 3:3 in München. In unserer Bar haben wir eine Tipprunde, ich habe 2:2 getippt. Die Bayern werden sich schwertun.

Und die Düsseldorfer anschließend souverän zum Klassenerhalt marschieren? Wir haben wieder ein schweres Jahr vor uns, aber wir sind stark genug, um drei Vereine hinter uns zu lassen.

Lesen Sie hier: Bayern-Gegner Funkel - Das ist mein letzter großer Traum

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