Hamann: Treue-Schwur für den FC Bayern
München - Eine Fan-Aktion mit T-Shirts, Schals und Plakaten, ein Heimspiel, das ihm gewidmet ist. So etwas hat Steffen Hamann noch nicht erlebt. „Ich habe die Aktion erst für einen Scherz gehalten. Aber sie meinen das tatsächlich ernst”, sagt der Kapitän der Basketballer des FC Bayern. „Ich Freude mich riesig, das ist das erste Mal, dass so etwas für mich gemacht wird. Das berührt mich schon.” Doch worum geht’s?
Am Dienstagabend (20 Uhr) spielt der FC Bayern gegen Gießen, es geht für den derzeitigen Zweiten nach der ernüchternden Pleite in Tübingen um wichtige Punkte im Kampf um eine gute Ausgangsposition für die Playoffs. Und für die Fans, ausgehend von der Initiative „Dome Rockers”, darum, Hamann zu feiern. Denn der ist mittlerweile zum Aushängeschild des Vereins, zum Gesicht der Basketballabteilung geworden.
Seit Sommer 2010 spielt er für den Verein, ist neben Demond Greene (und Standby-Profi Aleksandar Nadjfeji) der Einzige, der schon in der zweiten Liga dabei war. „Wir möchten ihm ein riesiges Danke sagen”, sagt Tobias Forster, der die Fan-Aktion am Dienstagabend organisiert. „Steffen hat das Bayern-Wappen auf sein Herz tätowiert.” Hamann (31) hat in Bamberg, in Bologna und in Berlin gespielt – nur Zwischenstationen. „Man merkt, dass ich mich in München und beim FC Bayern wohlfühle, dass ich hier angekommen bin”, sagt Hamann.
Auch wenn sein Vertrag zum Saisonende ausläuft, weg will er auf keinen Fall: „Es ist mein großer Wunsch, dass ich weiter beim FC Bayern spielen kann. Ich möchte meine Karriere hier beenden. Mein absoluter Traum wäre es, hier die Meisterschaft zu gewinnen.”
Eine Liebeserklärung.
Die Chancen auf eine Verlängerung stehen außerordentlich gut: Er ist als Anführer gefragt und geschätzt, seine Bande in den Verein reichen weit über die Basketballabteilung hinaus. Bastian Schweinsteiger, Basketball-Fan Nummer eins unter den Fußballern, gehört zu seinen besten Freunden. Hamann steht für die Kontinuität und Identifikation, die Präsident Uli Hoeneß fordert. „Die Freundschaft mit Bastian Schweinsteiger funktioniert großartig. Ich habe ihn mittlerweile gut kennengelernt, er ist ein super Typ”, sagt Hamann. „Eine Persönlichkeit, deswegen passt er so gut zum FC Bayern."
Genau wie der FC Bayern polarisiert Hamann – zwischen Liebe und Hass bleibt in der Liga wenig übrig. Auch in Bamberg, wo er als Basketballer groß wurde, hat er nicht nur Freunde hinterlassen. Eine pikante Verbindung besteht immer noch: „Ich halte das Markenrecht am Begriff Freak City”, verrät Hamann, „ich war damals beteiligt, als wir Bamberg den Spitznamen verpasst haben.” Ein Freund druckt jedes Jahr T-Shirts mit dem Slogan. Hamann scherzt: „Vielleicht sollten wir mal ein Bayern-Logo einarbeiten, das erst beim Waschen zum Vorschein kommt."