Gestohlene Schumacher-Akte: Tatverdächtiger tot

Erst der Wirbel um den Diebstahl der Schumacher-Krankenakte, nun eine Tragödie im Gefängnis: Ein dringend Tatverdächtiger wird erhängt aufgefunden - wenige Stunden vor seiner erneuten Vernehmung.
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Nachdem die Krankenakte von Michael Schumacher in der Unfallklinik Grenoble verschwunden ist, drohen dem Krankenhaus möglicherweise juristische Folgen.
dpa Nachdem die Krankenakte von Michael Schumacher in der Unfallklinik Grenoble verschwunden ist, drohen dem Krankenhaus möglicherweise juristische Folgen.

Erst der Wirbel um den Diebstahl der Schumacher-Krankenakte, nun eine Tragödie im Gefängnis: Ein dringend Tatverdächtiger wird erhängt aufgefunden - wenige Stunden vor seiner erneuten Vernehmung.

Zürich - Die Züricher Staatsanwaltschaft hielt ihn für den Dieb der Krankenakte von Michael Schumacher: Einen Tag nach seiner Festnahme ist ein hochrangiger Mitarbeiter der Schweizerischen Rettungsflugwacht (Rega) erhängt in seiner Zelle aufgefunden worden. Die Polizei geht von einem Suizid aus. Eine Dritteinwirkung könne nach ihren Erkenntnissen ausgeschlossen werden, erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch.

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Ein Wärter des Polizeigefängnisses von Zürich hatte den Leichnam des Mannes am Mittwochmorgen entdeckt. Die Ermittlungsbehörde hatte gegen ihn ein Strafverfahren wegen Verletzung des Berufsgeheimnisses eröffnet, nachdem sowohl die Rega als auch die Familie Schumacher Anzeigen eingereicht hatten. Zuvor waren verschiedenen Medien Teile der Krankenakte des bei einem Skiunfall schwer verletzten Formel-I-Weltmeisters angeboten hatte.

Der Rega-Mitarbeiter, der erst am Dienstag festgenommen worden war, soll sich den Ermittlungen zufolge Auszüge aus den Krankenakten von Schumacher beschafft und dann versucht haben, sie für hohe Summen zu verkaufen. Der medizinische Bericht enthält Angaben zur Behandlung des 45-Jährigen in der Uniklinik Grenoble. Bestimmt war er für die Uniklinik in Lausanne, in die Schumacher im Juni zur Rehabilitation verlegt worden war. Schumacher hatte Ende Dezember bei einem Skiunfall schwere Kopfverletzungen erlitten.

Laut Medienberichten waren die Aktenauszüge von einem Computer der Rega aus gesendet worden, dessen IP-Adresse von der Polizei rasch ermittelt werden konnte. Der Verdächtige wies die Vorwürfe jedoch zurück. Laut Staatsanwaltschaft sollte er am Mittwoch erneut dazu vernommen werden.

Nun sollen die Ermittlungen der Behörde zufolge eingestellt werden. Zur Begründung hieß es, der Staatsanwaltschaft würden keine Erkenntnisse über einen anderen Tatverdächtigen vorliegen. Unabhängig davon gelte auch für den Verstorbenen die Unschuldsvermutung.

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Rega-Chef Ernst Kohler zeigte sich betroffen vom Tod des Mitarbeiters: "Dieses tragische Ereignis macht uns traurig und sprachlos", erklärte er. "Unsere Gedanken und unser aufrichtiges Beileid gelten in diesem Augenblick den Angehörigen des Verstorbenen und den Personen aus seinem Umfeld."

 

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