Wiesinger und die Stürmer-Frage
Die Augen richten sich verständlicherweise auf Sebastian Polter. Doch ob der ausgeliehene Wolfsburger Angreifer in Diensten des 1. FC Nürnberg gegen den VfL stürmen wird, lässt der Club-Trainer offen.
Nürnberg – Michael Wiesinger ist ein sympathischer Trainer, der Journalisten gerne alle Fragen beantwortet. Nur wenn es um die Aufstellung für die nächste Partie geht, wird der Chef-Trainer wortkarg. Seine Alternativen („Wir haben variable Möglichkeiten“) für die Partie gegen Wolfsburg:
Tomas Pekhart
Michael Wiesinger: „Peki ist ein klassischer Stoßstürmer.“ Drei Tore hat der tschechische Nationalstürmer in dieser Saison erzielt. Meist setzten Dieter Hecking und Michael Wiesinger auf den 23-Jährigen.
Sebastian Polter
Michael Wiesinger: „Es ist gut, wenn er heiß ist auf seinen Ex-Arbeitgeber. Er ist einen Tick schneller und wuchtiger als Peki.“ Polter äußerte seinen Unmut nach dem Schalke-Spiel und musste dafür zum Rapport zu Wiesinger.
Alexander Esswein
Michael Wiesinger: „Er ist der klassische Konterstürmer.“ Nach einer Formkrise ist der U21-Nationalspieler wieder voll da. Zuletzt gegen Schalke begann er über links und wechselte nach der Halbzeit in die Sturmmitte.
Mu Kanazaki
Michael Wiesinger:„Er wäre ein spielender Mittelstürmer, der seine Sache gegen Ingolstadt ganz gut gemacht hat.“ Der zweite Japan-Export konnte noch nicht überzeugen und wäre die überraschendste aller Sturm-Varianten.
Beim WM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan war der gesamte Club-Trainerstab samt Mannschaft im heimischen Stadion. Ohne echten Stürmer zu spielen, wie die deutsche Nationalmannschaft, ist aber nicht das System, das Michael Wiesinger bevorzugt.
„Mir sagt es zu, wenn ich einen Stürmer auf dem Platz habe, der da drinnen ist, um in der Box zu sein.“ Für den Nürnberger Chefcoach ist es wichtig, vorne einen Spieler zu haben, „der Flanken verwertet“, so die Auffassung von Wiesinger, „aber ich kann es verstehen ohne Mittelstürmer zu spielen, wenn man so viele torgefährliche Mittelfeldspieler hat“.