Und jetzt die Kür

Ihren letzten Titel holte die Nationalmannschaft 1996. In Belgien startet Bundestrainer Löw nun die Mission Europameister 2012. Hier erklären EM-Helden von einst, warum Lahm & Co. reif sind
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Den Trick beherrscht Jogi Löw: Der Bundestrainer zeigt vor dem EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Brüssel gegen Belgien, was er draufhat.
dpa Den Trick beherrscht Jogi Löw: Der Bundestrainer zeigt vor dem EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Brüssel gegen Belgien, was er draufhat.

Ihren letzten Titel holte die Nationalmannschaft 1996. In Belgien startet Bundestrainer Löw nun die Mission Europameister 2012. Hier erklären EM-Helden von einst, warum Lahm & Co. reif sind

BRÜSSEL Allein der Ort sorgt für Druck, für eine gesteigerte Erwartungshaltung. Auch wenn das Stadion modernisiert wurde und nicht mehr Heysel-Stadion, sondern König-Baudouin-Stadion heißt. Hier wurde die Nationalmannschaft 1972 erstmals Europameister. Der Fußball, den die deutsche Elf damals im Finale gegen die UdSSR (3:0) spielte, gilt als einer der spielerischen Höhepunkt der DFB-Historie.

Ähnlich wie im Sommer in Südafrika. 4:1 gegen England, 4:0 gegen Argentinien – diese Bilder prägen die WM-Erinnerung. In Brüssel gegen Gastgeber Belgien muss die DFB-Elf am Freitag (20.45 Uhr/ARD live) sich wieder von neuem beweisen, Bundestrainer Joachim Löw nennt den Start in die EM-Qualifikation „eine neue Ära“.

Trotz der mitreißenden WM-Leistungen beginnt das Belgien-Spiel auch bei 0:0. Löw befürchtet gar eine böse Überraschung: „Es ist ein ernsthaftes Problem, dass einige Spieler noch nicht ihren Leistungszenit erreicht haben“, klagte Löw. Und zweitens habe sich gezeigt, „dass sich große Mannschaften nach guten Turnieren oft schwer getan haben im ersten Spiel danach.“ Genug gewarnt. Belgien steht in der Fifa-Weltrangliste momentan hinter Burkina Faso und Venezuela auf Rang 48.

Mittlerweile ist der DFB seit 14 Jahren ohne Titel, die bisher längste Durststrecke lag zwischen dem WM-Titel 1954 und dem EM-Sieg 1972. Nun beginnt der achte Titel-Anlauf bei einem Turnier, für Löw als Cheftrainer der dritte. Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine soll die Kür folgen. „Wir wollen unseren Spielstil der WM fortführen“, sagte Kapitän Philipp Lahm, „aber es gibt keine Automatismen auf gute Platzierungen.“ Dritter bei der WM 2006 im eigenen Land, 2008 dann bei der letzten EM im Finale an Spanien (0:1) gescheitert. Und erneut Dritter in Südafrika. Nun fühlt sich die Nationalelf reif für den Titel. Teammanager Oliver Bierhoff, Schütze des Golden Goals im EM-Finale 1996 von Wembley, meinte in „Sport-Bild“: „Wir sind sehr stolz auf das, was wir bei den letzten Turnieren erreicht haben. Bei der EM 2012 wollen wir das Ziel weiterverfolgen, wieder einen Titel für Deutschland zu gewinnen.“ Bierhoff glaubt: „Das Potenzial dazu hat unsere Mannschaft, in zwei Jahren hat sie noch mehr Erfahrung gesammelt.“

Was für einen Triumph spricht? Die AZ sprach mit Helden von 1996.

Der Status

"Man hat in Südafrika gesehen: Diese Mannschaft kann mit allen mithalten, sie hat das Zeug dazu, 2012 den Titel zu holen. Spanien ist das Nonplusultra, die gilt es zu schlagen“, sagte Christian Ziege, Trainer bei Arminia Bielefeld. Mit den Erfolgen und dem dominanten Spielstil – abgesehen vom Halbfinale – hat man sich Respekt zurückgeholt.“

Der Zusammenhalt

„Der Glaube an die eigene Stärke muss immer da sein, nur dann läuft’s auch. Und diesen Glauben hat die jetzige Mannschaft. Sie hat gesehen: Es geht – das ist vergleichbar mit uns 1996“, erklärt Stefan Reuter, Ex-Bayer und Ex-Löwensportdirektor. Und Ziege glaubt: „Wir hatten damals eine sehr gute Atmosphäre in der Mannschaft, sind über Jahre zusammengewachsen. Da sehe ich Parallelen zur jetzigen Truppe.“

Die Perspektive

„Bayern hatte 1996 kurz vor der EM den Uefa-Cup gewonnen, war nun im Champions-League-Finale“, sagt Reuter, „sie bilden die Basis der aktuellen Mannschaft. Dazu kommt, dass unsere Spieler auch wieder international gefragt sind – siehe Özil und Khedira bei Real Madrid. Deren Erfahrungen werden dem Team weiterhelfen.“

Patrick Strasser

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