UEFA-Präsident Platini bleibt gesperrt

Der Einspruch von UEFA-Chef Michel Platini gegen seine 90-Tage-Sperre ist abgewiesen worden. Die höchsten Sportrichter sehen keinen Schaden für den Franzosen durch den FIFA-Bann.  
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Michel Platini ist nicht bei der EM-Auslosung in seinem Heimatland Frankreich dabei.
dpa Michel Platini ist nicht bei der EM-Auslosung in seinem Heimatland Frankreich dabei.

Der Einspruch von UEFA-Chef Michel Platini gegen seine 90-Tage-Sperre ist abgewiesen worden. Die höchsten Sportrichter sehen keinen Schaden für den Franzosen durch den FIFA-Bann.

Lausanne/Paris - Die Entscheidung ist auch pragmatisch, denn vor Weihnachten soll ohnehin das endgültige Urteil gefällt werden: Nach dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS bleibt UEFA-Präsident Michael Platini wegen der Anschuldigungen im FIFA-Korruptionsskandal suspendiert.

Aus dem geplanten sensationellen Comeback des Franzosen beim Auslosungs-Heimspiel in Paris wird also nichts.

Auch die Fortführung der FIFA-Präsidentschaftskandidatur liegt weiter auf Eis. Die Sportrichter in Lausanne wiesen den Einspruch Platinis gegen die 90-Tage-Sperre durch die FIFA-Ethikkommission ab.

Die Sanktion führe "zu diesem Zeitpunkt nicht zu irreparablem Schaden für Michel Platini", hieß es in der Urteilsbegründung der drei CAS-Richter, zu denen auch der deutsche Professor Ulrich Haas gehörte. In der Sache selbst urteilten die Juristen gar nicht.

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Ob Platini durch die Annahme der umstrittenen Zwei-Millionen-Franken-Zahlung von FIFA-Chef Joseph Blatter im Jahr 2011 gegen die Ethikregeln des Fußball-Weltverbandes verstoßen oder sich gar der Korruption schuldig gemacht hat, war für den CAS nicht die Fragestellung.

Dies wird die rechtssprechende Kammer der FIFA-Ethikkommission um ihren deutschen Chef Hans-Joachim Eckert entscheiden - vermutlich am 21. Dezember. Zuvor steht für Platini am 18. Dezember noch eine Anhörung vor dem Gremium an.

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Einen Tag vorher wird der ebenfalls suspendierte Blatter vor den Ethikhütern aussagen müssen. Der Schweizer hatte im Gegensatz zu Platini auf einen Einspruch gegen die provisorische Sperre beim CAS verzichtet und ist somit ebenso unverändert suspendiert.

Von der UEFA hieß es lediglich, man nehme die Entscheidung zur Kenntnis. Die FIFA teilte mit, man stelle mit der Entscheidung fest, "dass das CAS das Verfahren der unabhängigen Ethikkommission anerkannt hat".

Einen letztlich unerheblichen Teilerfolg erzielte Platini. Den FIFA-Ethikhütern wurde untersagt, die bis zum 5. Januar laufende Sperre gegen Platini zu verlängern, da dann ein Schaden für den 60-Jährigen eintrete. Er könnte wegen Fristversäumnis nicht wie erhofft zur FIFA-Präsidentschaftswahl am 26. Februar zugelassen werden. Dies ist aber ohnehin hinfällig, da zuvor das endgültige Urteil ansteht.

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Wird Platini dann gesperrt, ist der nächste Gang des einstigen Weltklasse-Fußballers vor den CAS garantiert. Die FIFA-Ethikkommission hatte Platini am 7. Oktober für drei Monate für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt.

Hintergrund ist die dubiose Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken im Jahr 2011 durch Blatter. Das Funktionärs-Duo behauptet, es habe sich bei der Überweisung um eine Begleichung ausstehender Honorare für Platini als FIFA-Berater aus den Jahren 1998 bis 2002 gehandelt.

Die ermittelnde Kammer des FIFA-Ethikkomitees hat Strafen gefordert. Die Länge hängt von der Einschätzung der Richter ab. Sehen sie in der Zahlung eine Bestechung, müssten Blatter und Platini lebenslang ausgeschlossen werden.

Kurz nach der Überweisung hatte sich der Franzose als Chef des Europa-Blocks für eine Wiederwahl Blatters zum FIFA-Boss ausgesprochen.

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