Spanien ohne Topstar Putellas: Auf elf Sterne kommt es an

Spanien muss bei der Frauenfußball-EM ohne Alexia Putellas auskommen. Ist das Team ohne ihren Star sogar stärker?
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Spaniens Aitana Bonmati (Zweiter von rechts) feiert mit ihren Teamkolleginnen den Treffer zum 2:1 gegen Finnland.  Endstand 4:1.
Nigel French/PA/dpa 2 Spaniens Aitana Bonmati (Zweiter von rechts) feiert mit ihren Teamkolleginnen den Treffer zum 2:1 gegen Finnland. Endstand 4:1.
Alexia Putellas am Freitag am Rande der EM-Begegnung zwischen Spanien und Finnland.
imago images/Sportimage 2 Alexia Putellas am Freitag am Rande der EM-Begegnung zwischen Spanien und Finnland.

Kein Lächeln, stattdessen ein eisiger Blick, eine erstarrte Miene von Alexia Putellas, als sie auf zwei Krücken aus dem Londoner Krankenhaus King Edward VII. humpelte. Heller Hoodie, kurze Hose, der linke Fuß leicht über dem Boden.

 

Gwinn über Putellas-Ausfall: "Das wird das Spiel der Spanierinnen verändern"

Kreuzbandriss, so lautete die niederschmetternde Diagnose, die Putellas im Krankenhaus erhalten hatte. Mindestens sechs Monate kein Fußball. Auch keine EM. Für die Spanierinnen ein tiefer Schock.

Auch die Gegnerinnen sind bestürzt, DFB-Verteidigerin Giulia Gwinn sagte: "Sie ist eine Schlüsselspielerin, die wegfällt. Das wird das Spiel der Spanierinnen verändern."

Putellas: "Nun beginnt eine neue Phase für mich"

Von einer Sekunde auf die andere ist die Mannschaft abgestürzt. Vom Topfavoriten auf den EM zu einer Mannschaft, die gewinnen möchte. Die absolute Starspielerin ist nicht mehr dabei. Das mindert die Chancen erheblich - und steigert die des deutschen Teams.

Die DFB-Elf trifft im zweiten Gruppenspiel am Dienstag (ab 21 Uhr in der ARD, DAZN) auf die Spanierinnen. "Im Sport kann sich alles mit einem Schlag verändern", schrieb die 28-Jährige bei Instagram. "Nun beginnt eine neue Phase für mich, eine große Herausforderung. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich sie meistern werde."

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Putellas ist ein Name, der nicht nur im Frauenfußball einer ist. Sie ist amtierende Weltfußballerin, gewann mit dem FC Barcelona das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. In der vergangenen Saison gewann Barça 43 von 45 Spielen mit einer unglaublichen Torquote von 213:24 Toren.

Spaniens Nationaltrainer Vilda: "Der Druck, der auf den Spielerinnen lastet, ist nicht normal"

Putellas ist eine Spielerin des Kalibers Lionel Messi, Xavi und Johan Cruyff. Aufgewachsen nahe der katalonischen Hauptstadt, musste sie den FC Barcelona in der Jugend verlassen, da es keine Mädchenmannschaft gab. Erst später kam sie zurück - und wurde zur Heldin.

Dank ihr ist der FC Barcelona wieder wer. Sie verhilft Barça zu Glanz, während die Männermannschaft den längst vergangenen, glorreichen Zeiten hinterhertrauert.

Alexia Putellas am Freitag am Rande der EM-Begegnung zwischen Spanien und Finnland.
Alexia Putellas am Freitag am Rande der EM-Begegnung zwischen Spanien und Finnland. © imago images/Sportimage

So wichtig wie für den FC Barcelona ist Putellas auch für die spanische Nationalelf. Zusammen sind sie seit 23 Spielen ungeschlagen, teils mit Machtdemonstrationen. Gegen Schottland gewann Spanien 8:0, gegen Australien 7:0. Ein Problem. "Die Erwartung ist sehr hoch, und das ist nicht gut", sagte Spaniens Nationaltrainer Jorge Vilda vor dem Turnier. "Wir haben weder die EM noch die WM gewonnen, werden aber zum Sieger oder Finalisten erhoben. Der Druck, der auf den Spielerinnen lastet, ist nicht normal."

Der Druck ist weg. Mit Putellas ist die Mannschaft um ihren größten Star ärmer. Ist die EM um ihren größten Star ärmer. Für Coach Vilda ein ungeahnter Vorteil, muss er nun keiner Favoritenrolle gerecht werden. Statt auf einen Star kommt es nun auf elf Sterne an, die Spanien zum Glänzen bringen sollen.

Spaniens EM-Start glückt beim 4:1 gegen Finnland

Nach 100 Länderspielen - so viele wie keine spanische Spielerin vor ihr - passierte der Trainingsunfall. Keines der letzten 33 Länderspiele hat sie verpasst. Nun sind ihre Mitspielerinnen an der Reihe. Sie wollen die Mission ohne ihren Star vollenden und am Ende mit ihr strahlen. Einen wichtigen Schritt haben sie am Freitag mit dem 4:1-Erfolg über Außenseiter Finnland gemacht.

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