So schlugen sich die DFB-Kapitäne beim jeweiligen Weltmeister-Titel

Walter, Beckenbauer, Matthäus und Lahm holten als DFB-Kapitän den Weltmeistertitel. Neuer, beim Triumph 2014 dabei, reist nun erstmals als Anführer nach Russland. Ein historischer Rückblick der AZ.
Patrick Strasser |
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Die vier deutschen Kapitäne beim Titelgewinn: Fritz Walter (1954, l.), Franz Beckenbauer (1974, 2.v.l.), Lothar Matthäus (1990, 2.v.r.) und Philipp Lahm (2014, r.). In der Mitte: Manuel Neuer, DFB-Kapitän bei der WM 2018 in Russland.
dpa/AZ Die vier deutschen Kapitäne beim Titelgewinn: Fritz Walter (1954, l.), Franz Beckenbauer (1974, 2.v.l.), Lothar Matthäus (1990, 2.v.r.) und Philipp Lahm (2014, r.). In der Mitte: Manuel Neuer, DFB-Kapitän bei der WM 2018 in Russland.

München - Don Darius brachte Neuer kein Glück. Ihr, Nina Neuer, der Ehefrau von Nationaltorhüter Manuel. Bei den deutschen Dressur-Meisterschaften in Balve belegte Frau Neuer in einer Nachwuchs-Prüfung am Wochenende einmal Platz elf, am Sonntag den 13. und letzten Platz. Der Bayern-Torhüter unterstützte die 24-Jährige, war beim Dressur-Turnier im Sauerland mit dabei. Eine Runde Abwechslung und Entspannung, bevor es am Dienstag von Frankfurt aus nach Moskau ging. Abflug zur Mission Titelverteidigung. Mit Käpt'n Neuer an Bord.

Manuel Neuers Frau Nina: Letzte bei Reit-Wettkampf

Vor Monaten, ja noch vor wenigen Wochen hätten Experten und Fans das nicht für möglich gehalten. Acht Monate hatte Neuer nach seinem dritten Fußbruch gelitten, gekämpft, gehofft. Er gewann den Wettlauf gegen die Zeit, gegen die Zweifler – und vertraut wieder seinem Körper. "Manu hat außergewöhnliche Fähigkeiten. Ich gebe zu, dass auch wir zu Beginn nicht wussten, wie er eine solch lange Pause wegstecken kann, in welcher Form er überhaupt sein kann", sagte Joachim Löw dem "kicker". Es ging gut. Eineinhalb Testspiele gegen Österreich (1:2) und Saudi-Arabien (2:1) müssen reichen, am Sonntag gegen Mexiko geht Neuer in sein drittes WM-Turnier, bestreitet sein 14. WM-Endrundenspiel. Als Titelverteidiger. Und erstmals als Kapitän.

Der 32-Jährige will in die Fußstapfen von Philipp Lahm treten, der vor vier Jahren in Rio de Janeiro den goldenen Pokal entgegennehmen durfte. Noch nie gelang einer DFB-Elf die WM-Titelverteidigung. Neuer, seit September 2016 Kapitän mit bisher 76 Länderspiel-Einsätzen, könnte also in die Historie eingehen. Im Fall der Fälle wäre er einer von dann neun Spielern im aktuellen Löw-Kader, der nach Brasilien 2014 zum zweiten Mal höchste Fußballer-Weihen erfährt.

Wer waren die bisherigen vier Kapitäne der Weltmeistermannschaften des DFB? Also in den Jahren – und Musik bitte, Ohrwurm ab – 54, 74, 90, 2014? Und waren die Sportfreunde mit der Spielführerbinde vier Jahre später bei der Titelverteidigung überhaupt noch dabei? Ein Rückblick:

Fritz Walter bei der WM 1954

Seine Mitspieler trugen den Kaiserslauterer Spielmacher († 2002) nach dem sensationellen 3:2-Triumph über Ungarn auf Schultern. Damit sorgte die Herberger-Elf bei der ersten Turnier-Teilnahme einer deutschen Mannschaft nach dem Zweiten Weltkrieg für Euphorie in der Heimat.

Für viele Historiker markiert das "Wunder von Bern" den eigentlichen Gründungstag der Bundesrepublik. 1958 in Schweden war Walter mit 37 Jahren, gepeinigt von Verletzungen, nicht mehr der Alte. Unter Kapitän Hans Schäfer wurde man nur Vierter.

Franz Beckenbauer bei der WM 1974

Kaiser Franz führte die Schön-Elf, angetrieben vom starken Bayern-Block, zum Titel. Im Finale von München gewannen Müller, Breitner & Co. 2:1 gegen die Niederlande. 1977 trat US-Legionär Beckenbauer (heute 72) im Streit mit dem DFB aus der Nationalelf zurück. Mit seinem Nachfolger Berti Vogts verbindet man die "Schmach von Cordoba" bei der WM 1978 in Argentinien. Das 2:3 gegen Österreich bedeutete das Aus in der Zwischenrunde.

Lothar Matthäus bei der WM 1990

Seine Krönungszeremonie fand nach dem 1:0 im Finale gegen Argentinien in Rom statt, Beckenbauer kaiserte sich als Teamchef zum Titel. Der Mittelfeld-Motor, fortan unter Bundestrainer Vogts umstritten, kehrte 1994 bei der Endrunde in den USA als Kapitän zurück – und wie seine Mannschaft zu früh in die Heimat: Blamables Viertelfinal-Aus des mittlerweile 57-Jährigen gegen Bulgarien (1:2).

Philipp Lahm bei der WM 2014

Kurz vor der WM 2010 verletzte sich Michael Ballack, von Klinsmann einst "Capitano" gerufen. Löw machte den gebürtigen Münchner Lahm, heute 34, zum Kapitän. Damit wurde der 26-Jährige jüngster DFB-Spielführer bei einer WM, am Ende stand in Südafrika Rang drei. 2014 dann holte er sich das Ding. Die Historie beweist: Auf dem Rücken der Kapitäne liegt das Glück der Herde.

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