Schalke: Keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen
Schalke: Keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen
20 Jahre nach dem UEFA-Cup-Triumph der "Eurofighter" will Schalke 04 wieder den Europapokal gewinnen. Gegen Ajax Amsterdam geht es um den Einzug ins Halbfinale. Doch der Schock von Dortmund verdrängte die Vorfreude.
Gelsenkirchen - Bundesligist FC Schalke 04 hat nach dem Anschlag von Dortmund die Sicherheitsvorkehrungen für die Reise zum Europa-League-Spiel bei Ajax Amsterdam nicht erhöht. "Wir können ja nicht im Panzer fahren", sagte Sportvorstand Christian Heidel nach der Ankunft in Amsterdam: "Wir haben wie immer die Security dabei, wie bei allen Auswärtsspielen. Einen 100-prozentigen Schutz wird es nie geben."
Nach dem Sprengstoffanschlag am Dienstagabend auf den Mannschaftsbus des BVB hatte die Gelsenkirchener Polizei laut Sprecher Torsten Sziesze "die Lage in enger Abstimmung mit dem Verein analysiert". Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wurden nicht ergriffen. "Nach Auswertung aller Hinweise gibt es keine Erkenntnisse, die auf eine Gefährdung bei der Anreise der Schalker Fußballer nach Amsterdam hindeuten", sagte Sziesze.
Die Königsblauen reisten im Mannschaftsbus ins 200 Kilometer entfernte Amsterdam. Dort treffen sie am Donnerstag (21:05 Uhr/Sport1 und Sky) im Viertelfinalhinspiel auf den niederländischen Rekordmeister. Auch in der Amsterdam Arena werden die Sicherheitsmaßnahmen nicht verschärft. "Es wird nichts geändert", sagte ein Ajax-Sprecher am Mittwoch. Der Ex-Gladbacher Amin Younes nannte die Attacke in Dortmund "einfach schrecklich". Der Offensivspieler von Ajax betonte aber: "Ich fühle mich sicher, ich habe kein mulmiges Gefühl."
Thon: "Es sind die gleichen Typen"
Es ist die nächste Etappe auf dem Weg zum erneuten Europacup-Triumph 20 Jahre nach dem Wunder von Mailand. "Wenn man schon so weit kommt, dann möchte man am Ende natürlich auch im Finale stehen und das Ding gewinnen", sagte Max Meyer. Die Helden von damals trauen ihren Nachfolgern in Schwedens Hauptstadt am 24. Mai ebenfalls den großen Wurf zu.
"Sie können das Wunder auch schaffen", sagte Olaf Thon, Kapitän der UEFA-Cup-Sieger von 1997: "Wenn ich in ihre Augen schaue, sehe ich auch dieses Glitzern." Den Geist der "Eurofighter", die vor 20 Jahren sensationell gegen Inter Mailand triumphierten, beschwören die Fans seit Wochen. Seit dem hart erkämpften Weiterkommen im Achtelfinale bei Borussia Mönchengladbach haben ihn auch Höwedes und Co. entdeckt, die Parallelen sind.
"Es sind die gleichen Typen", meinte Thon, "Sead Kolasinac und Guido Burgstaller sind wie damals Mike Büskens und Marc Wilmots, die mit ihren Grätschen, ihrem unbedingten Willen vorangingen." Und mit Höwedes trage wieder ein "alteingesessener Weltmeister die Binde am Arm", wie Thon selbst, der vor 20 Jahren als Libero vor der Abwehr der Defensivchef war. In der Bundesliga liefen auch die Helden von 1997 weit hinterher, wurden am Ende Zwölfter.
Die voraussichtliche Aufstellungen
Ajax Amsterdam: Onana - Veltman, Sanchez, de Ligt, Viergever - Klaassen, van de Beek, Ziyech - David Neres, Traoré, Younes
FC Schalke 04: Fährmann - Kehrer, Höwedes, Nastasic, Kolasinac - Goretzka, Bentaleb - Caligiuri, Meyer, Schöpf - Burgstaller
Schiedsrichter: Karassew (Russland)