Pro und Kontra: Hat Lothar Matthäus eine Chance verdient?

Er will, aber darf nicht. Oft wird Matthäus als Trainer bei deutschen Profiklubs gehandelt. Am Ende nimmt ihn keiner. Wie zuletzt Fürth. Zu Recht?
von  Patrick Strasser, Florian Bogner

Er will, aber darf nicht. Oft wird Lothar Matthäus als Trainer bei deutschen Profiklubs gehandelt. Am Ende nimmt ihn keiner. Wie zuletzt Greuther Fürth. Zu Recht?

 

PRO

Hat er eine Chance verdient? Aber sicher! Und zwar endlich in der Bundesliga!

Warum preisen ihn denn alle, die unter ihm trainiert haben? Sei es in Wien oder Brasilien gewesen, in Salzburg oder in Israel. Fachlich ist der Rekordnationalspieler über jeden Zweifel erhaben, allein die Liste seiner Trainer steht für Qualität: Beckenbauer, Trapattoni, Heynckes, Hitzfeld etc.

Und vergesst all seine Frauengeschichten! Das ist pure Lebenserfahrung, wirklich hilfreich für seinen Job: in Sachen Fremdsprachen oder Geldfragen.

Greuther Fürth wäre für Lothar der perfekte Einstieg in Deutschland gewesen – eine unschuldige Mannschaft in ihrer jungfräulichen Saison.

Es hätte – fränkisch gesagt – gebasst und die große Liebe werden können.

Patrick Strasser

 

KONTRA

Eins vorneweg: Natürlich hat jeder Mensch, der fachlich für eine Aufgabe qualifiziert ist, eine Chance verdient.

Ich sage aber: Lothar Matthäus steht sich noch zu sehr selbst im Weg, um seriös als Bundesliga-Trainer arbeiten zu können.

Denn wer immer noch Klatschspalten füllt, wer sich via TV mit Uli Hoeneß zankt (Lewandowski!), wer eine peinliche Doku über sein Privates zulässt – der wird von Fußball-Profis nicht ernst genommen werden!

Machen Sie den Selbsttest: Wenn Ihnen Matthäus (in fränkischem Idiom!) sagen würde, Sie müssen jetzt 20 Runden um den Platz drehen – würden Sie dem ohne Murren Folge leisten?

Sehen Sie?

Matthäus’ Biografie heißt übrigens "Ganz oder gar nicht". Momentan: lieber gar nicht.

Florian Bogner

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