Nürnberger Euphorie nach Liga-Traumstart
Nürnberg - Besondere Glücksgefühle gehören entsprechend gefeiert. Entzückt twitterte der 1. FC Nürnberg am Montagmorgen die Tabelle der 2. Bundesliga, auf der der Club nach dem 3:0 über Kaiserslautern an der Spitze steht. "Mit diesem Anblick lässt es sich doch wunderbar in die neue Woche starten, oder?", hieß es nebst Smiley.
Dass zu dem Zeitpunkt nicht einmal der gesamte erste Spieltag der neuen Saison absolviert war - geschenkt angesichts der Tatsache, dass die Nürnberger mehr als zehn Jahre lang keine Tabelle anführten. Im Spätsommer 2006 war der Club kurz in der Bundesliga spitze - von der Belétage träumen einige nach diesem Sonntag wieder intensiver.
"Im ersten Spiel wird der Grundstein für eine Saison gelegt", meinte Kevin Möhwald und ergänzte: "Das ist uns gelungen."
Tatsächlich zeigten die Clubberer im Traditionsduell mit dem FCK eine starke Partie, übten über gut eine Stunde Spielzeit mächtig Druck aus und belohnten sich im Abschluss. In der Vorsaison konnten die FCN-Fans kein einziges Mal drei Treffer im heimischen Stadion bejubeln - zur Premiere im neu benannten Max-Morlock-Stadion klappte fast alles.
"Auf dem Boden bleiben"
Kapitän Hanno Behrens sprach von einem "Start nach Maß" und machte Lust auf mehr. "Wir haben eine eingespielte Truppe und gute Charaktere in der Mannschaft. Bei uns rennt jeder für jeden." Der 27-Jährige hatte seine im Verein umjubelte Vertragsverlängerung mit dem Treffer zum 1:0 veredelt.
Nach einem Eigentor von FCK-Keeper Marius Müller sorgte Möhwald nach der Pause für den Endstand. Am Ende konnten sich die Franken sogar eine ruhige Schlussphase samt Chancen für die Gäste erlauben - der Sieg war gesichert. "Wir Freude uns, dass wir unsere Fans heute zufrieden stellen konnten", sagte Möhwald.
Nach einer mageren Saison mit zwischenzeitlich höchsten Abstiegsnöten und am Ende Tabellenplatz zwölf - sogar noch hinter dem Erzrivalen Greuther Fürth! - will sich der "Club" unter Trainer Michael Köllner in diesem Jahr wieder am oberen Tabellendrittel orientieren.
Weil die Fans mit dem ersten Auftritt gleich derart verwöhnt wurden, sah sich Kapitän Behrens als Mahner gefordert. Die Anhänger dürften zwar feiern, sagte er, schob jedoch hinterher: "Hier kann schnell viel Euphorie entstehen. Aber wir müssen auf dem Boden bleiben."
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