Neuer Bremen-Coach Nouri: "Definitiv ein Traum"

Bremen - Alexander Nouri drückt seine Profis herzlich an die Brust, redet immer wieder beschwörend auf sie ein und lacht die Sorgen des Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga einfach weg - zumindest versucht es der Interimstrainer von Werder Bremen mit seiner bedingungslos optimistischen Einstellung.
Nouri, der 37 Jahre alte frühere Mittelfeldspieler, brennt auf seine neue Aufgabe an der Weser. Und möchte sich nach der Entlassung von Viktor Skripnik nur allzu gerne als Dauerlösung für die Hanseaten entpuppen. "Das ist für jeden Trainer, der diese Passion und diese Liebe zum Sport und diesem Spiel hat, definitiv ein Traum", sagte er zu seiner Bundesliga-Premiere gegen Mainz 05 am Mittwoch (20.00 Uhr/Sky) bei Sky Sport News HD.
Bremen braucht ein Erfolgserlebnis
Nach teils desaströsen Auftritten und vier Pleiten aus vier Pflichtspielen liegt Werder am Boden, schon wieder. Das verunsicherte und verletzungsgebeutelte Team - auch Hoffnungsträger Serge Gnabry musste wegen Adduktorenproblemen eine Trainingspause einlegen - braucht dringend ein Erfolgserlebnis. Auch, um nicht frühzeitig den Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle zu verlieren.
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Nouri will die beängstigenden Zahlen von null Punkten und 2:12 Tore nach drei Bundesliga-Partien aus dem Gedächtnis der Grün-Weißen löschen und nur nach vorne schauen. "Es sind immer noch Menschen, mit denen du arbeitest", sagte der Mann aus Buxtehude: "Der Grundtenor ist, von jedem ein Stück weit Identifikation zu erhalten, Verantwortung zu vermitteln und zu geben. Ich werde versuchen, so authentisch wie möglich meine Ideen zu vermitteln."
Neuanfang unter Nouri
Die ersten Momente im Bundesliga-Blitzlichtgewitter meisterte Nouri souverän und versprühte nach Wochen der Diskussionen um Skripnik wieder so etwas wie Zuversicht an der Weser. Gerade die teils unglückliche Kommunikation des Ukrainers in der Öffentlichkeit hatte zuletzt immer wieder für Unruhe gesorgt. Nun soll ein Neuanfang her.
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Wie lange Nouri allerdings die Geschicke leiten wird, ist weiterhin offen, Sportdirektor Frank Baumann will sich nicht festnageln lassen. "Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Alex die Mannschaft auch am Samstag gegen Wolfsburg ins Stadion führen wird", sagte Baumann.
Langfristige Lösung?
Auch eine langfristige Lösung mit dem bisherigen U23-Coach scheint denkbar. "Im Fußball sollte man nichts ausschließen", sagte Baumann, der parallel den Markt nach möglichen Trainern sondiert: "Alex wird das Spiel am Mittwoch machen. Wie viele dann noch hinzukommen, kann ich nicht sagen."
Es liegt wohl vor allem an den Werder-Profis, wie die Zukunft des Interimstrainers aussieht. Sollte unter Nouri die Wende gelingen, wäre er eine naheliegende und günstige Dauerlösung.