Morddrohungen: Shitstorm für Schwedens Durmaz

Der schwedische Einwechselspieler Jimmy Durmaz sieht sich nach seinem Foul, das in der Nachspielzeit zum entscheidenden Freistoß für das deutsche Team führte, im Internet einem üblen Shitstorm ausgesetzt.
von  SID
Jimmy Durmaz (r.) foult Timo Werner. Den anschließenden Freistoß hat Toni Kroos direkt verwandelt.
Jimmy Durmaz (r.) foult Timo Werner. Den anschließenden Freistoß hat Toni Kroos direkt verwandelt. © Ye Pingfan/xinhua/dpa

Sotschi - Innerhalb weniger Minuten nach Schwedens 1:2-Niederlage gegen die deutsche Mannschaft erhielt der Mittelfeldspieler mit türkischen Wurzeln in den Sozialen Netzwerken Tausende Kommentare, darunter etliche wüste Beschimpfungen, rassistische Beleidigungen und sogar Morddrohungen.

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Schwedisches Team steht hinter Durmaz

"Das ist nichts, was mich interessiert. Ich stehe stolz hier und repräsentiere mein Land", sagte Durmaz, der Timo Werner an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht hatte, ehe Toni Kroos zum 2:1 für die DFB-Elf traf. Auch seine Teamkollegen zeigten keinerlei Verständnis für die vielen Hasskommentare im Netz und stärkten dem 29-Jährigen den Rücken.

"Es fällt kein Schatten auf Jimmy, es gibt nichts Böses über ihn zu sagen. Wir gewinnen als Mannschaft, und wir verlieren als Mannschaft", sagte Albin Ekdal vom Hamburger SV. Stürmer John Guidetti meinte: "Er rennt und kämpft das ganze Spiel. Es ist total idiotisch, ihn dafür zu hassen."

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Selbst die FIFA twitterte von "nahezu 3.000 Kommentaren" zum letzten Instagram-Bild von Durmaz. Neben den Verunglimpfungen gibt es allerdings auch viele Beiträge, die sich vom Hass distanzieren und Durmaz ermutigende Grüße senden.

Schwedischer Verband erstattet Anzeige

Der schwedische Fußballverband wird nach den wüsten Beschimpfungen gegen Durmaz Anzeige erstatten. "Wir dulden es nicht, dass ein Spieler Bedrohungen und Verletzungen ausgesetzt ist", begründete Generalsekretär Hakan Sjöstrand das Vorgehen und bezeichnete die Verunglimpfungen von Durmaz als "unerhört" und "total inakzeptabel".

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