Maradona: "Bist Du nervös, Schweinsteiger?"

Diego Maradona kontert die Provokation des DFB-Vizekapitäns. Lahm legt nach und freut sich schon auf Argentiniens Niederlage.
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Argentiniens Trainer Diego Armando Maradona hat keine Zeit auf Schweinsteigers verbale Attacke einzugehen
dpa Argentiniens Trainer Diego Armando Maradona hat keine Zeit auf Schweinsteigers verbale Attacke einzugehen

PRETORIA - Diego Maradona kontert die Provokation des DFB-Vizekapitäns. Lahm legt nach und freut sich schon auf Argentiniens Niederlage.

Diego Maradona geht auf die Uni. Ein Geschenk für die Fotografen, denn tatsächlich liegt das Quartier der argentinischen Nationalelf auf dem Universitätsgelände von Pretoria. Die Superstars wohnen während der WM in einer spartanischen Sportschule, Malente in Südafrika.

Am Donnerstagvormittag hat Diego zu den Reportern gesprochen. Claro, alle wollten wissen, was er zu den Provokationen des Vortages von Bastian Schweinsteiger sagt. Als respektlose, schauspielernde Treter (kurz zusammengefasst) hatte der Mittelfeld-Chef der DFB-Elf Spielweise und Charakter der Argentinier vor dem Viertelfinal-Duell am Samstag in Kapstadt (16 Uhr, ZDF und Sky live) bezeichnet. Maradona war empörter als die Reporter daheim, er antwortete mit einer Rückfrage: „Bist du nervös, Schweinsteiger? Wir haben keine Zeit, um uns über dich Gedanken zu machen. Meine Jungs wollen einfach auf das Feld gehen und Revanche für 2006 nehmen. Mir ist es egal, was du über Tritte sagst. Egal, ob du behauptest, dass wir schlechte Verlierer seien."

Pah! Hombre Schweinsteiger, was willst du? Doch dass Maradona derart gereizt reagiert hat, zeigt, dass die Vorwürfe ihn nicht kalt gelassen haben. Der 49-Jährige lebt die Attitüde, mit der die Argentinier durchs Turnier gehen: Somos nosotros, also mia san mia – was scheren uns die anderen? Natürlich ist es für die Latinos schwierig, Namen wie Mertesacker und Friedrich auszusprechen, Schweinsteiger erst recht. Erst die Unkenntnis über den Charakter der Elf zeigt die Arroganz. Keeper Sergio Romero war, wenn überhaupt, nur über die Rückennummern der DFB-Stars im Bilde: Er meinte, es handle sich nur um groß gewachsene Kämpfertypen. Als Torwart von AZ Alkmaar, unweit der holländisch-deutschen Grenze, könnte man mal bei der „Sportschau“ reinzappen.

Immerhin: Maradona lässt Elfmeterschießen trainieren.

Doch am liebsten befassen sie sich mit sich selbst. Kosmos Diego. „Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte, die Partie am Samstag wird eine andere als 2006 haben“, sagte Maradona und kündigte an: „Wir werden voll auf Angriff spielen. Das ist es, was die Deutschen nervös macht.“

Im DFB-Camp gab Kapitän Philipp Lahm vor, „überhaupt nicht“ überrascht gewesen zu sein von den provokanten Thesen des Vize-Kapitäns Schweinsteiger. Kann er auch nicht. Schon zu Wochenbeginn hatte die Pressestelle ähnliche Provokationen gegen die Argentinier in einem „stern“- Interview durchgewunken. Offenbar geht Schweinsteiger voll in der Rolle auf, die ihm Bundestrainer Joachim Löw zugewiesen hat, er ist der „emotionale Leader“, der Agent Provocateur. Ein bisschen Sticheln muss sein. Teammanager Oliver Bierhoff und Lahm verteidigten die Aussagen. Lahm verschmitzt grinsend: „Ich hoffe, dass wir am Samstag erleben werden, wie die Argentinier diesmal mit einer Niederlage umgehen."

Patrick Strasser

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