Magaths letztes Manöver

Plötzlich redet Schalkes Trainer doch von der Meisterschaft – und begründet das mit den bevorstehenden Punktverlusten der Bayern:„Die fühlen sich unter Druck!“
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Plötzlich redet Schalkes Trainer doch von der Meisterschaft – und begründet das mit den bevorstehenden Punktverlusten der Bayern:„Die fühlen sich unter Druck!“

GELSENKIRCHEN Womöglich war Felix Magath bis vor kurzem von einem Bauchredner mit Minderwertigkeitskomplexen verzaubert. Wahrscheinlicher aber ist diese Variante: Schalkes Trainer versucht, alle an der Nase herumzuführen.

Da hat Magath monatelang erzählt, seine Schalker seien im Titelrennen absolut chancenlos und der FC Bayern werde ganz sicher wieder Meister. Und nun stellt sich derselbe Magath hin und verkündet: Die Schale geht nach Schalke!

„Wir haben eine gute Chance, Meister zu werden. Die Bayern sind hautnah am Endspiel der Champions League. Sie werden deshalb noch Punkte lassen“, sagte Magath nach dem 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach: „Unsere Chance, mit drei Siegen den Titel hierher zu holen, ist groß. Das ist jetzt unser Ziel. Und wir sind auf alle Fälle nah dran.“

Schalke hat seit 1950 keine Meisterschaft mehr gewonnen und aktuell bei noch drei ausstehenden Spielen zwei Punkte Rückstand auf die Bayern (siehe Restprogramm). Was bleibt Magath übrig, als sein letztes Manöver zu vollziehen: Sprüche und Sticheleien gegen den Rivalen. Nur wenn die Roten patzen, kann Königsblau den Titel holen.

„Die Bayern fühlen sich unter Druck. Die Champions League nimmt Konzentration“, behauptete Magath einfach mal kess. „Ich gehe davon aus, dass sie bereits am Samstag in Gladbach nicht gewinnen. Das ist für den FC Bayern nicht so wichtig wie ein Champions-League-Halbfinale.“ Am Mittwoch das Europapokal-Hinspiel gegen Lyon zu gewinnen, orakelte Magath, „ist für die Bayern-Spieler wichtiger als eine Bundesliga-Partie in Mönchengladbach.“

Am Samstag muss Bayern im Borussia-Park antreten; Magath hat dazu schon eine ganz eigene Vision entwickelt. Mit todernster Miene verkündete er: „Ich traue den Gladbachern durchaus etwas gegen die Bayern zu – so stark wie sie hier in der ersten Halbzeit aufgetreten sind.“ Tatsächlich hatte die Borussia auf Schalke ordentlich begonnen, mehr nicht. Aber was kümmert das Magath? Sein Ziel ist es, die Bayern auszubremsen, so wie er es letztes Jahr schon mit dem VfL Wolfsburg geschafft hat. Bayern-Präsident Uli Hoeneß nennt den Schalke-Trainer übrigens einen „Schlawiner“. Man darf fest davon ausgehen, dass Magath ein bisschen stolz darauf ist. ill

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