Lewandowski: Der bewegende Abschied aus Dortmund

Beim bewegenden Abschied aus Dortmund war Robert Lewandowski gerührt. Anders als bei Mario Götze nehmen ihm die Fans den Wechsel nach München nicht übel. Trifft der Pole im Pokalfinale gegen seinen künftigen Club, ist ihm beim BVB Kultstatus sicher.
dpa |
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Beim bewegenden Abschied aus Dortmund war Robert Lewandowski gerührt. Anders als bei Mario Götze nehmen ihm die Fans den Wechsel nach München nicht übel. Trifft der Pole im Pokalfinale gegen seinen künftigen Club, ist ihm beim BVB Kultstatus sicher.

Dortmund – Robert Lewandowski vergoss keine Tränen, war aber sichtlich gerührt. Die Reaktionen der Fans gingen selbst einem Vollprofi wie ihm unter die Haut. Obwohl der Torjäger zum Erzrivalen FC Bayern wechselt, gab es in Dortmund keine Pfiffe, sondern tosenden Applaus. Die Verabschiedung des Polen beim Duell mit 1899 Hoffenheim imponierte selbst Jürgen Klopp. „Vielen Dank an jeden Einzelnen, der dazu beigetragen hat. Ich bin stolz, dass so etwas in dieser manchmal aufgeblasenen Welt des Profi-Fußballs noch möglich ist“, kommentierte der BVB-Trainer nach dem 3:2 (3:1) des Revierclubs.

Im Gegensatz zu Mario Götze, auf den viele BVB-Fans nach seinem Transfer Richtung München im vorigen Sommer noch immer schlecht zu sprechen sind, genießt Lewandowski in Dortmund weiterhin höchste Wertschätzung. Nach 72 Treffern in der Bundesliga, 18 Europacup- und zehn Pokaltoren binnen vier Jahren huldigten alle Beteiligten dem Angreifer. Als der beste Bundesligaschütze der vergangenen Jahre kurz vor dem Schlusspfiff ausgewechselt wurde, bebte der Dortmunder Fußball-Tempel.

Wenige Minuten später stand er allein vor der mächtigen Südtribüne und verneigte sich vor den Fans. Aus seinen Gefühlen machte Lewandowski keinen Hehl: „Was heute im Stadion passiert ist, war einfach unglaublich. Meine Stimmung ist in diesem Moment auf einem Höhepunkt. Es war Wahnsinn.“

Noch zweimal wird der zum Weltklassestürmer gereifte Pole das schwarzgelbe Trikot tragen – in Berlin. Am kommenden Samstag greift er im Liga-Finale gegen Hertha nach der Torjäger-Kanone. Derzeit liegt er mit dem Münchner Mario Mandzukic (beide 18 Treffer) an der Spitze dieser Rangliste. Eine Woche später könnte er beim BVB endgültig Kultstatus erlangen: mit einem entscheidenden Treffer im Pokalfinale an gleicher Stätte gegen seinen künftigen Club. Klopp ist guter Dinge, dass Lewandowski nach diesem Abschied von Dortmund extrem motiviert sein wird: „Das hat bei Robert etwas ausgelöst.“

Nach einem famosen Schlussspurt mit nunmehr acht Spielen ohne Niederlage scheint die Borussia für den großen Showdown der nationalen Branchenführer gerüstet. Auch der frühe Rückstand durch Roberto Firmino (5.) brachte sie nicht aus dem Tritt. Binnen fünf Minuten drehten die Torschützen Kevin Großkreutz (29. Minute), Henrich Mchitarjan (31.) und Lukasz Piszczek (34.) das Spiel. „Dafür, dass diese Partie keine Bedeutung mehr hatte, war es herausragend gut. Die erste Halbzeit war Werbung für die Kickerei“, befand Klopp.

Dass BVB-Keeper Roman Weidenfeller ausgerechnet wenige Tage vor der Nominierung des vorläufigen WM-Aufgebots beim 2:3 durch Niklas Süle (66.) der bisher einzige kapitale Fehler in dieser Saison unterlief, konnten alle Borussen locker verschmerzen. Nicht nur der deutliche Sieg machte Mut für das Pokalfinale. Schließlich feierte der von einem Muskelfaserriss im Schambeinbereich genesene Nationalspieler Marcel Schmelzer nach rund sechswöchiger Zwangspause sein Comeback.

Wie Klopp hatte auch Gäste-Coach Markus Gisdol kaum Grund zur Klage. Abgesehen von der Phase zwischen der 25. und 35. Minute schlug sich sein Team achtbar und war in der Schlussphase sogar dem Ausgleich nahe: „In diesen zehn Minuten kam ein richtiger Intercity auf uns zugefahren“, beschrieb der Coach den imposanten Sturmlauf der Borussia Mitte der ersten Halbzeit mit drei Gegentreffern. Hätte Kevin Volland nur zwei Minute nach dem Führungstreffer durch Firmino die große Chance zum 2:0 genutzt, wäre mindestens ein Punktgewinn möglich gewesen. Doch auch ohne Ertrag überwog bei Gisdol Zufriedenheit: „Das war das Niveau, das wir momentan abrufen können. Schade, dass wir nichts mitnehmen konnten.“

 

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