Lehmann nach Wiesn-Besuch suspendiert
Nach Pleite gegen Köln ins Käfer-Zelt – darum wurde der Keeper für das Pokalspiel aus dem Kader gestrichen.
STUTTGART/MÜNCHEN Die Bayern-Stars dürfen also auf die Wiesn gehen. Maßvoll, versteht sich. Warum auch nicht? Sie gewinnen ja in Serie. Etwas Abwechslung kann nicht schaden.
Beim VfB Stuttgart ist das etwas anders. Die Schwaben verlieren gerade ziemlich oft. Zuletzt 0:2 gegen Köln. Die Stimmung ist so mies, dass Trainer Markus Babbel und Manager Horst Heldt gar entschieden haben, ein Mini-Trainingslager einzulegen: Bereits am Montag, einen Tag früher als vorgesehen, machte sich das Team auf den Weg nach Lübeck, wo am Mittwoch das Pokalspiel beim viertklassigen VfB Lübeck ansteht. Babbel, der Ex-Bayer, erklärte: „Wir brauchen jetzt Ruhe, um uns wieder auf unsere Stärken besinnen zu können.“
Einer wird den Trip allerdings nicht mitmachen: Jens Lehmann (39). Der frühere Nationaltorwart ist für die Partie in Lübeck suspendiert – wegen eines Wiesn-Besuchs.
Am Samstagabend nach der Blamage gegen Köln hatten Babbel und Heldt noch zusammen gesessen. Eine Krisensitzung. Womöglich wären die München-affinen VfB-Macher – Babbel stammt aus Gilching, Heldt spielte bei 1860 und lebte lang in München – auch gern aufs Oktoberfest gefahren. Aber das verbot die Stimmung nach der erneuten Pleite. Drei Stunden hockten Heldt und Babbel zusammen.
Etwa zeitgleich begab sich Lehmann mit Ehefrau Conny aufs Oktoberfest. Ziel war Käfers Wiesn-Schänke.
Feiern nach Niederlagen? Zumal nach einer, die Lehmann mit einem Patzer vor dem Tor zum 0:2 in Teilen mitverschuldet hatte? Das kommt im Ländle nicht gut an. Die Fotos von Lehmann in Lederhosen am Biertisch dürften weder dessen Mitspielern noch Chefs gefallen haben. Am Montagnachmittag wurde der Torhüter aus dem Kader fürs Pokalspiel gestrichen.
Lehmann sagte danach über seinen folgenreichen Wiesn-Besuch: „Das fand im Rahmen einer Charity-Veranstaltung statt und war schon länger geplant. Ich akzeptiere aber natürlich die Maßnahme der sportlichen Leitung.“ Babbel kündigte an, „am Donnerstag mit Horst Heldt und Jens über diese Sache zu sprechen“.