Konkurrenz für Gomez: Trio gegen Mario

Trotz Top-Torquote hat es Stürmer Mario Gomez schwer: Klose steht beim DFB vor ihm, Reus drängt in den Sturm – und bei Bayern droht ihm sogar Edin Dzeko als Konkurrent.
Patrick Strasser |
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LEIPZIG - Glücksbringer hat Mario Gomez jetzt genug. Vier Nächte weilte der Bayern-Torjäger im DFB-Trainingslager im südfranzösischen Tourrettes und ist nun stolzer Besitzer eines Glücksarmbändchens und einer Edel-Uhr, extra angefertigt für die EM von einem der DFB-Sponsoren.

Ach ja, den Team-Ausflug zum Formel-1-Grand-Prix nach Monaco genoss Gomez auch. Das war es dann aber auch schon mit den Annehmlichkeiten. Was der 26-Jährige von Bundestrainer Joachim Löw und aus der Ferne erfuhr, dürfte seine Laune nicht gehoben haben. Sein Arbeitgeber FC Bayern steht kurz vor dem Abschluss des Transfers von Edin Dzeko von Manchester City. Bis zu 25 Millionen Ablöse möchte man für den Bosnier ausgeben.

Eine Art konstruktives Misstrauensvotum für Gomez, der letzte Saison 26 Ligatreffer erzielte und die Verteidigung der Torjägerkanone nur knapp verpasste. Dass Trainer Jupp Heynckes sein System für Gomez UND Dzeko umstellt zu Lasten der Flügelakrobaten ist eher unwahrscheinlich. An der Säbener Straße will man Gomez zu noch größerer Leistung treiben, doch dass er kein Spieler ist, der von der Bank kommt und Partien kurz vor Schluss herumreißt, das hat seine Leidenszeit unter Ex-Coach Louis van Gaal gezeigt.

Das war und ist zugleich sein Dilemma im DFB-Team. In der Nationalelf steht Miroslav Klose, seit einem Jahr bei Lazio Rom, in der Hierarchie weiter vor ihm – und das, obwohl der Oldie des Teams während des Turniers 34 Jahre alt wird und eine Muskelblessur mit sich herumschleppt. Beim 2:5 gegen die Schweiz in Basel war Klose Sturmspitze, Gomez durfte sich noch von der Champions-League-Tragödie erholen.

Für den letzten EM-Test in Leipzig gegen Israel hat Löw beide Stürmer vorgesehen, jeder bekommt wohl 45 Minuten Spielpraxis. Kann sich Gomez Hoffnungen machen auf den Stammplatz an vorderster Front? Wohl kaum. Obwohl Klose Form, Fitness und Rhythmus sucht. Löw setzt auf den spielstärkeren, variableren Klose, ist sich aber nicht sicher, ob dieser während des Turniers die Spielbelastung alle vier Tage aushält: „Wenn ein Spieler so lange verletzt war, gibt es vielleicht auch mal Schwankungen.“

Für Gomez spricht: seine Torquote in der Champions League. Gegen ihn: in den entscheidenden Spielen gegen Real Madrid und im Finale gegen Chelsea traf er trotz zahlreicher Gelegenheiten nur einmal. Gomez gibt sich gelassen, wartet auf seine Chance. „Ich weiß, was ich kann“, sagt er, „ich freue mich auf das Turnier. Der Bundestrainer weiß, was er an mir hat.“

Doch während der EM-Vorbereitung tauchte ein weiteres Problem, ein weiterer Rivale für Gomez auf: Marco Reus, soeben von den Bundesliga-Kollegen wie schon nach der Hinrunde zum Aufsteiger der Saison gewählt. „Marco kann sich wahnsinnig schnell drehen, ist wendig, beweglich und abschlussstark“, sagte Löw, der ihn als Stürmer testen will, „das ist eine Überlegung wert. Ich bin mir relativ sicher, dass das ganz gut funktioniert bei uns.“

Für Gomez ist die EM das dritte Turnier nach der unglücklichen EM 2008 (das spektakuläre Nicht-Tor gegen Österreich!) und der Bankdrücker-WM in Südafrika. Kommt nun der Durchbruch? Derweil hat Klose angekündigt, bis zur WM 2014 in Brasilien weitermachen zu wollen.

 

 

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