Europa League: Hier müssen die deutschen Clubs ran
Am Donnerstag steht für alle deutschen Vertreter das dritte Gruppenspiel der Europaleague an. Während der BVB und FC Schalke 04 als Gruppenerste gut gestartet sind, tut sich der FC Augsburg sehr schwer. Die AZ gibt einen Überblick.
Gelsenkirchen - Für den BVB ist die ungeliebte Europaleague statt der Championsleague wie eine Strafe, für den FC Schalke 04 zumindest nicht die beste Option und für den FC Augsburg eine tolle Premiere im internationalen Geschäft. Am Donnerstag spielen alle drei deutschen Vereine ihre dritte Partie in der Gruppenphase.
Wie stehen unsere Vertreter? Welche Chancen haben sie? Was wartet heute auf sie? Die AZ gibt einen Überblick:
Borussia Dortmund: Mit Halbgas an der Spitze
Der "Absturz" in die Europaleague hatte für die Fans des BVB auch etwas Positives: Die Dortmunder sind im Favoritenkreis um einen Titel. Neben dem SSC Neapel und FC Liverpool zählt der BVB zu den heißesten Anwärtern auf das Finale im kommenden Jahr in Basel.
In der Gruppe C mit den Außenseitern FK Krasnodar (Russland), PAOK Saloniki (Griechenland) und FK Qäbälä (Aserbaidschan) gibt es eigentlich keine Zweifel, wer als Sieger hervorgeht. Dafür aber taten sich Dortmunder in den ersten beiden Spielen gegen Krasnodar (2:1) und Saloniki (1:1) schwer. Gegen Krasnodar gelang der Siegtreffer erst in der Nachspielzeit, in Saloniki lag das Team von Thomas Tuchel erst mal hinten.
Vor dem Spiel am Donnerstag gegen FK Qäbälä (17 Uhr) steht der BVB dennoch an der Gruppenspitze. Auch ohne Spielmacher Henrich Mchitarjan sieht es danach aus, als ob sich der BVB durch einen Sieg in Aserbaidschan und beim darauffolgenden Gruppenspiel zu Hause - erneut gegen FK Qäbälä - mit einem weiteren Sieg den vorzeitigen Einzug in die KO-Phase sichert.
Auch wenn FK Qäbälä Gruppenletzter ist: Schonen wird Tuchel in Aserbadischan wohl keinen seinen Spieler. Zu knapp waren die ersten beiden Spiele, als der BVB mit Halbgas zwei Mal nicht souverän war.
FC Schalke 04: Deklassierer ohne Gegentor
Nach einer wieder mal unruhigen vergangenen Saison qualifzierten sich die Gelsenkirchener für die Europaleague. Dort wird ihnen zwar nicht unbedingt der Titel, aber eine gute Rolle und bei ansprechenden Leistungen ein weites Vorstoßen in spätere KO-Phasen zugetraut.
3:0 bei APOEL Nikosia, 4:0 gegen Asteras Tripolis - viel besser hätte der FC Schalke 04 seine ersten beiden Gruppenspiele nicht bestreiten können. Am Donnerstag (19 Uhr) geht der derzeitige Bundesliga-Dritte daher mit breiter Brust in das Spiel gegen den stärksten Gruppengegner Sparta Prag.
Den Schalker Torjäger Klaas Jan Huntelaar plagen Hüftprobleme, er fällt für das Spiel aus. Ihn wird wohl Eric Maxim Choupo-Moting in der Spitze ersetzen.
Lesen Sie auch: Jürgen Klopp sauer auf Verband - "Müssen reden"
Gewinnen die Schalker ihr Heimspiel, hätten sie auf den Gruppenzweiten Prag bereits fünf Punkte Vorsprung. Das wäre bereits früh ein beruhigendes Polster für Trainer André Breitenreiter und seine Mannschaft. Die Chancen dafür stehen nicht allzu schlecht: In der Liga läuft es, in den zwei Europaleague-Spielen gelangen bereits sieben Tore und zugleich mussten die Schalker bislang keinen Treffer hinnehmen.
FC Augsburg: Neuling mit Problemen
Als einer der Abstiegskandidaten gehandelt, qualifizierte sich der FC Augsburg mit Platz fünf völlig überraschend und gleichzeitig begeisternd das erste Mal für die Europaleague. Dem SC Freiburg gelang es aus ähnlicher Lage ebenfalls vor zwei Jahren, sich für die Europaleague zu qualifizieren. Doch die Breisgauer gelten als warnendes Beispiel, hatten mit der zusätzlichen Belastung ihre Probleme in der Liga.
Auch der FC Augsburg befindet sich keineswegs mehr in der Spur: Als Tabellenletzter muss sich Trainer Markus Weinzierl früh überlegen, die Priorität auf die Bundesliga zu legen - so konnte damals jedenfalls der SC Freiburg die Wende noch schaffen.
In Bilbao verlor der FC Augsburg 1:3, daheim gegen Partizan Belgrad mit dem gleichen Ergebnis. Deshalb brauchen die Augsburger bei ihrem dritten Gruppenspiel bei AZ Alkmaar (19 Uhr) dringend die ersten Punkte. Ansonsten droht der Neuling früh den Anschluss zu verlieren.
Der zuletzt schmerzlich vermisste FCA-Stürmer Raúl Bobadilla fällt eventuell auch gegen Alkmaar aus. Dafür kann der in der Bundesligasaison noch torlose Angreifer Dong-Won Ji wieder mitwirken. Wichtig, denn Tore brauchen die Augsburger, um den Rückstand auf die Konkurrenten zu vermindern.