Elf Gründe für Löw: Warum der Coup von Moskau klappen kann

Die Bilanz, Kloses Krise, Ballacks Einflüstereien, Vogts’ Prognose und sieben weitere – nicht immer völlig ernst gemeinte – Argumente für einen deutschen Triumph am Samstag in Moskau.
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Optimistisch fürs Quali-Finale: Bundestrainer Joachim Löw.
dpa Optimistisch fürs Quali-Finale: Bundestrainer Joachim Löw.

MOSKAU - Die Bilanz, Kloses Krise, Ballacks Einflüstereien, Vogts’ Prognose und sieben weitere – nicht immer völlig ernst gemeinte – Argumente für einen deutschen Triumph am Samstag in Moskau.

So? Joachim Löw blickte ungläubig, als er mit dem Fahrstuhl von der Lobby in den dritten Stock zur Pressekonferenz fuhr. „Wirklich so alt?“, fragte der Bundestrainer nach. Ja, seit 1898, einer Zeit, als die Zaren in Moskau herrschten, steht das berühmte Hotel „Baltschug“, nur durch die Große Moskwa-Brücke vom Kreml getrennt. Ein herrschaftliches Gebäude, in dem es der deutschen Nationalmannschaft an nichts fehlt. „Es ist alles tipp-topp", sagte Löw. Wer Glück hat, kann von seinem Zimmer aus die bunte Basiliuskathedrale sehen. „Wir sind perfekt vorbereitet“,sagte Philipp Lahm vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel am Samstag im Moskauer Luzhniki-Stadion gegen Russland (17 Uhr, ZDF live) und fügte hinzu: „Man kann zeigen, was man drauf hat. Wir wollen gewinnen.“ Und damit das Direkt-Ticket für Südafrika 2010 sichern und die nervenaufreibende Relegation im November vermeiden. Elf Gründe, warum der Coup klappen kann.

1. Das Hotel: Fußballer sind ja abergläubisch. Im „Baltschug“ wohnte der DFB-Tross beim letzten Besuch in Moskau im September 1994. Das Ergebnis? Ein 1:0, Torschütze Stefan Kuntz, Trainer Berti Vogts. Lang, lang ist's her.

2. Ballack kennt Hiddink: Der Chelsea-Profi hat in der vergangenen Saison ein halbes Jahr mit dem russischen Coach zusammengearbeitet, als der in London aushalf. Michael Ballack sagt: „Ich glaube, Guus ganz gut zu kennen. Er kann eine Mannschaft richtig stark reden.“ Und der DFB-Kapitän dem Bundestrainer als Taktik-Flüsterer zur Seite stehen.

3. Vogts' Glaube: Der Ex-Bundestrainer arbeitet in Aserbaidschan, weiß aber aus vielen Gesprächen: „Es gibt keine Mannschaft der Welt, vor der die Russen solche Angst haben wie vor der DFB-Elf.“

4. Die Statistik lügt nicht: Deutschland ist noch nie in einer WM-Qualifikation gescheitert und hat hierbei auswärts noch kein einziges Spiel verloren.

5. Das Klose-Mirakel: Häufig war es so, dass Klose im Verein einen Anti-Lauf hatte und wochenlang nicht traf – wie derzeit bei Bayern. Dann klappte es im DFB-Dress regelmäßig um so besser. Siehe die drei Treffer beim 3:3 in Finnland oder die beiden Tore beim 4:0 gegen Aserbaidschan.

6. Löw ist ungeschlagen: Nicht als Bundestrainer, aber als Vereinscoach gegen russische Teams: Zwei Siege im Europacup mit dem VfB Stuttgart 1998 gegen Lokomotive Moskau (2:1/1:0).

7. Die Innenverteidigung: Weil Tasci verletzt fehlt, hat sich Löw festgelegt: Gegen Arschawin dürfen Per Mertesacker und Heiko Westermann ran. Das ging schon beim Hinspiel im Oktober 2008 gut.

8. Hiddink verliert immer: Die Bilanz des Russen-Coaches gegen Deutschland: 1996 mit Holland 0:1, mit Südkorea bei der WM 2002 auch 0:1, mit Russland im Hinspiel 1:2.

9. Torwart Adler gewinnt stets: Drei WM-Qualifikationsspiele hat der Leverkusener Keeper bestritten – und alle drei gewonnen: 2:1 gegen Russland, 1:0 gegen Wales, 4:0 gegen Aserbaidschan.

10. Der Schiedsrichter: Massimo Busacca aus der Schweiz pfiff die deutsche Elf bisher erst in einem Pflichtspiel. Dies allerdings war das EM-Halbfinale 2008 mit dem Last-Minute-Tor von Philipp Lahm zum 3:2 gegen die Türkei.

11. Der Kunstrasen: Die deutsche Nationalelf hat in ihrer Länderspiel-Geschichte noch kein einziges Spiel auf dem Plastik-Geläuf verloren. Aber: Es ist auch das erste Spiel auf Kunstrasen. Also eine gute Gelegenheit, eine neue Serie zu starten.

Patrick Strasser

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