Eine Gelbe weniger: Deutschland kann endlich für das Achtelfinale planen
München - Es war ein Abnutzungskampf am Dienstagabend in München, ein sehr physisches Spiel gegen die serbischen Schränke. Tat weh. Mit einem blauen Auge und zahlreichen blauen Flecken kamen die Dänen durch das maue 0:0 dennoch als Gruppenzweiter weiter.
Damit kennt die deutsche Nationalelf mit Bundestrainer Julian Nagelsmann nun ihren Gegner am Samstagabend im Achtelfinale in Dortmund (21 Uhr, ZDF /MagentaTV und im AZ-Liveticker).
Aufgrund der Fair-Play-Wertung: Dänemark Tabellenzweiter vor Slowenien
Weil sich im Parallelspiel auch England und Slowenien 0:0 trennten, sind die ebenfalls müden Briten als Gruppensieger durch, Dänemark Zweiter. Kurios: Weil Dänemark (drei Remis) und Slowenien (drei Remis) punkt- und torgleich die Vorrunde beendeten, entschied die Fairnesstabelle über die Platzierung. In dieser lagen die Slowenen mit 7:6 Gelben Karten vorne, also in der Tabelle hinten, sind aber als einer der besten Gruppendritten auch im Achtelfinale.
Es war ein schauriges, von Angst geprägtes Spiel. Serbien überließ den Dänen den Ball und damit den Spielaufbau. Übermäßig viel fiel den Dänen nicht ein. Schüsse weit übers Tor, bei Flanken hatten die Serben im Strafraum Kopfballhoheit.
Eriksen und Wind fordern Deutschlands Defensive heraus
Neben Torhüter Kasper Schmeichel, dem Sohn von Keeper-Legende Peter, ist Ex-Bayer Pierre Emile Hojbjerg einer der Säulen des Teams und bildet mit Morten Hjulmand (nach seiner zweiten Gelben Karte im Achtelfinale gesperrt) die Doppelsechs.
Davor ist Christian Eriksen (32) von Manchester United das Herz des Angriffsspiel, der die zwei Spitzen, den Wolfsburger Jonas Wind (letzte Saison elf Bundesligatore) und Rasmus Hojlund von ManU bedienen soll.
Letzten zwei Duelle zwischen Deutschland und Dänemark endeten Remis
Dänemark, Deutschland und die EM – als erstes kommt einem dabei natürlich 1992 in den Sinn, die Finalniederlage von Göteborg gegen die Fastfood-Truppe. Der Weltmeister von 1990 verlor unter Bundestrainer Berti Vogts gegen die Dänen, die lediglich wegen des Jugoslawien-Krieges nachrücken durften. Die Spieler mussten von allen möglichen Urlaubsorten der Welt zusammengetrommelt werden. Und sorgten für den größten Triumph in der Geschichte der "Dansk Boldspil-Union", des dänischen Fußballverbandes.
Zuvor hatte die deutsche Nationalelf bei der Heim-EM 1988 das Gruppenspiel in München mit 2:0 (Tore: Jürgen Klinsmann, Olaf Thon) gewonnen, bei der EM 2012 sorgten Lukas Podolski (in seinem 100. Länderspiel) und Lars Bender für den 2:1-Erfolg im dritten Gruppenspiel. Bei den letzten beiden Begegnungen (2017 und 2021) gab es jeweils ein 1:1, beides Testspiele.