Der Ski-Adler im Tor: „Er hat eingefädelt“

Die vermeintliche Nr. 1 im DFB-Tor patzt beim 1:2 der Nationalmannschaft gegen England, der Rivale Wiese glänzt. Und Kerner grinst: „Das war ja Comedy“
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Adler verfliegt sich. Der DFB-Torwart verheddert sich in Defoe, Upson trifft zum 1:0 für England.
firo/Augenklick Adler verfliegt sich. Der DFB-Torwart verheddert sich in Defoe, Upson trifft zum 1:0 für England.

BERLIN - Die vermeintliche Nr. 1 im DFB-Tor patzt beim 1:2 der Nationalmannschaft gegen England, der Rivale Wiese glänzt. Und Kerner grinst: „Das war ja Comedy“

Das Schöne beim Fußball ist ja, wenn man einen Fehler wieder gut machen kann. Das Schlimme ist, wenn man dazu keine Chance bekommt. Von daher war es für Torwart Rene Adler ein schlimmer Abend gestern.

Adler war gegen England ein folgenschweres Malheur passiert, welches das 1:0 für England begünstigte. Kurz danach musste er Platz räumen: Zur zweiten Hälfte durfte Tim Wiese ran, Adlers Rivale aus Bremen. Blöd gelaufen für Adler, den Leverkusener.

Bei einem Flankenball hatte er sich im Luftkampf im englischen Stürmer Jermaine Defoe verheddert und so den Ball verfehlt. Matthew Upson, der Verteidiger von West Ham, drückte die Kugel schließlich über die Linie.

Verzweifelt reklamierte Adler, der Zusammenprall sei ein Foul des Briten gewesen. „Ich will mich nicht rausreden“, sagte Adler später, „aber für mich war das ein Foul. Ich hätte es abgepfiffen. Aber so sehe ich unglücklich aus.“

Doch sein Lamento stieß auf wenig Verständnis. Nicht einmal bei Oliver Kahn, der einst als Nummer eins im DFB-Tor gesetzt und gestern Co-Kommentator beim ZDF war. Klar, Kahn kennt die üblichen Reflexe eines übertölpelten Keepers: „Natürlich will man da dann ein Foul vom Gegner gesehen haben“, sagte Kahn über die Szene. „Aber das war in diesem Fall zu wenig.“

Vielmehr stellte Kahn klar, dass der Fehler bei seinem Nach-Nach-Nachfolger gelegen hatte: „Das ist wie beim Skifahren. Adler hat eingefädelt. Er will den Ball mit der Linken wegfausten, fädelt aber unter dem Arm des englischen Spielers (Defoe, d. Red.) ein. Dann will er den rechten Arm nehmen, kommt aber nicht mehr rechtzeitig hin.“ Ein Patzer eben. Kahn: „Es gibt die Regel: Wenn du rauskommst, musst du den Ball haben – sonst bist du immer dabei.“ Bei den Verdächtigen auf der Suche nach Schuldigen.

Der Überflieger Adler, mit Leverkusen Bundesliga-Spitzenreiter und dort in Bestform, hat einen ersten Rückschlag erlitten. Sein Konkurrent Wiese, der verabredungsgemäß in der zweiten Hälfte im Tor stand, blieb fehlerlos.

Im ZDF gefragt, ob er jetzt sich Hoffungen auf die Nummer 1 mache, sagte Wiese mehrfach nur: „Das entscheidet der Trainer.“ ZDF-Experte Kahn grinste sich eins und meinte: „Das war ja nicht sehr aussagekräftig.“ Und Moderator Johannes B. Kerner setzte ob der wohl von oben vorgegebenen Nichtigkeiten noch einen drauf: „Wenn das die neue Linie ist, können wir uns die Interviews gleich sparen. Das war ja Comedy.“ ill, ps

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