"Brutale Attacken": Nürnberg-Fans rasten aus

Nürnberger Fußballfans randalieren nach Bannerverbot in Frankfurt – 21 Polizisten und Ordner verletzt – Innenminister Rhein spricht von brutalen Attacken
von  dapd

Nürnberger Fußballfans randalieren nach Bannerverbot in Frankfurt – 21 Polizisten und Ordner verletzt – Innenminister Rhein spricht von brutalen Attacken

Frankfurt/Main - Beim Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt gegen 1. FC Nürnberg (0:0) ist es am Samstag zu gewalttätigen Ausschreitungen angereister Fans aus Franken gekommen. Nach Angaben von Polizei und hessischem Innenministerium wurden 21 Polizisten und Ordnungskräfte verletzt. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die Nürnberger Fans ein, es gab zwölf Festnahmen. Ausgelöst wurde die Randale durch das den Fans auferlegte Verbot, Banner oder Zaunfahnen mit ins Stadion zu nehmen.

Wie es im Polizeibericht hieß, war die Anreise der rund 600 Anhänger des 1. FC Nürnberg zu dem Fußballspiel in der Commerzbank-Arena mit dem Zug ohne Zwischenfälle verlaufen. Das Bannerverbot habe dann aber zu Unmut der Fans geführt, die schließlich vor der Zugangskontrolle stehen blieben und sich entschlossen, das Stadion nicht zu betreten. Später hätten sich 800 weitere, schon im Stadion befindliche Fans solidarisiert und seien zu der Gruppe gestoßen.

Dann sei die Situation eskaliert. Den Angaben zufolge wurden an mehreren Stellen der Stadionzaun herausgerissen, Polizei und Ordner massiv attackiert und ein Polizeifahrzeug durch Steinwürfe beschädigt. Innenminister Boris Rhein (CDU) verurteilte die Gewaltexzesse in scharfer Form. „Solch brutale Attacken von Chaoten sind nicht hinnehmbar“, schrieb er. Gewalt habe in den und rund um die Fußballstadien nichts verloren. Zugleich äußerte Rhein Respekt vor den Frankfurter Fans, die sich von der rohen Gewalt der Gäste nicht hätten anstecken lassen.

Teilweise hätten die Randalierer sogar die herausgerissenen Stadionzäune als Waffe gegen die Polizisten benutzt, sagte der Minister. Insgesamt habe es bei den gezielten Angriffen 19 verletzte Beamtinnen und Beamte sowie zwei verletzte Ordner gegeben. Rhein erneuerte seine Forderung nach Einführung eines Schutzparagrafen für Schutzleute, also eines eigenen Straftatbestands für Gewalt gegen Polizisten.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.