Boateng: Runtergestellt – und dennoch reingespielt
Debütant Boateng sieht Gelb-Rot – und wird von Bundestrainer Löw dennoch gelobt.
MOSKAU Für Jerome Boateng glich das Wochenende in Moskau einer Achterbahnfahrt. Die nahm am Freitagmittag zunächst mit einem unerwartet steilen Anstieg ihren Lauf. Da eröffnete ihm Jogi Löw, dass er gegen Russland sein Debüt in der DFB-Elf geben würde. 48 Stunden später hatte Boateng einige schwindelerregende Aufs (den rutschigen Rasen vor 75 000 jubelnden Zuschauern im Luschniki-Stadion zu betreten) und Abs (den Rasen nach einer gelb-roten Karte vor 75 000 pfeifenden Zuschauern wieder zu verlassen) hinter sich gebracht, stand aber insgesamt zufrieden wieder mit beiden Beinen auf festem Boden – und mit einem davon offenbar auch schon in Südafrika.
Denn trotz des Platzverweises legte sich Löw fest: „Boateng zählt ab jetzt zum festen Kader.“ Der 21-Jährige vom HSV habe in den letzten Monaten „große Schritte nach vorne“ gemacht: „Er war auch im Spiel in vielen Situationen ruhig und gut.“
Für sein Heimspiel in Hamburg gegen Finnland ist Boateng nun allerdings gesperrt. „Ärgerlich“, sagt er. Wichtiger sei aber, dass die Qualifikation für die WM geschafft sei. „Und da will ich dabei sein.“ Seine Chancen stehen gut.