AZ-Kolumne von Klaus Fischer: Flick - wer denn sonst?
Wieder das frühe Aus, wieder bereits nach der Gruppenphase nach Hause. Für die Fußball-Nation Deutschland ist das zweite frühe Ausscheiden bei einer Weltmeisterschaft in Folge eine echte Blamage - und leider langsam auch eine sportliche Katastrophe immer größeren Ausmaßes. Denn ich sehe bei unserem derzeitigen Spielerpotenzial aktuell kaum Hoffnung auf schnelle Besserung.
Natürlich wurden Fehler bei dieser WM in Katar gemacht - auch und gerade von Bundestrainer Hansi Flick. Seine Entscheidung mit Mats Hummels den formstärksten deutschen Innenverteidiger nicht mitzunehmen, haben wir gegen Japan - also gerade in dem Spiel, in dem das Ausscheiden frühzeitig eingeleitet wurde - sehr teuer bezahlt.
Warum kein echter Neuner in der DFB-Startelf?
Nicht verstanden habe ich auch seine Entscheidung gegen einen echten Neuner in der Startelf. Mit Niclas Füllkrug hat er ja extra einen zentralen Stoßstürmer mitgenommen - und der Bremer hat mit zwei Treffern nach seinen Einwechs-lungen auch ordentlich zurückgezahlt.
Trotz dieser Fehler und Fehleinschätzungen bin ich dafür, dass Flick als Bundestrainer weitermacht. Nicht zuletzt deshalb, weil ich ehrlich gesagt, gar nicht wüsste, wer es denn sonst machen sollte. Jürgen Klopp oder Thomas Tuchel? Die zwei deutschen Trainer, die
aufgrund ihrer Erfolge am ehesten für diese Position in Frage kommen, werden sich diesen Job kaum antun wollen. Mit diesen Problemen in Sturm und Abwehr, die sich kurzfristig auch sicher nicht lösen lassen werden, ist der deutsche Fußball im Konzert der großen Fußballnationen momentan nicht konkurrenzfähig.
Man kann von Glück sagen, dass wir für die EM 2024 im eigenen Land als Gastgeber bereits gesetzt sind. . .