Ausgerechnet bei der Euro: David Alaba im Formtief

Er ist eigentlich der unumstrittene Star im Nationalteam der Österreicher. Aber ausgerechnet bei der Euro in Frankreich gelingt dem hochveranlagten Bayern-Star sehr wenig. Beim Unentschieden gegen Portugal wurde er sogar ausgewechselt.
von  az
David Alaba war mit seiner Auswechslung in der 65. Minute nicht einverstanden.
David Alaba war mit seiner Auswechslung in der 65. Minute nicht einverstanden. © firo/Augenklick

München - Das ist David Alaba noch nicht oft passiert. Für gewöhnlich spielt der Österreicher auch beim Star-Ensamble der Bayern, wenn er denn fit ist, durch. Nicht so bei diesem, für das ÖFB-Team so wichtigen, Spiel gegen Portugal. In der 64. Minute wurde er vom österreichischen Nationaltrainer Marcel Koller ausgewechselt. Eine - vor allem im Nationalteam - ganz neue Erfahrung für Alaba. Die Verwunderung über seine Auswechslung war dem 23-Jährigen dementsprechend auch anzusehen.

"Verletzungsbedingt war es nicht. Ich weiß nicht, warum er mich rausgenommen hat. Glücklich war ich nicht über die Auswechslung", so der Bayern-Star nach dem Spiel in der ARD.

Aber wie schon im ersten Spiel der Österreicher gegen Ungarn konnte Alaba auch gegen Portugal die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Nur knapp mehr als die Hälfte seiner Pässe kam an. Auch die 27 Prozent gewonnener Zweikämpfe sprechen eine deutliche (negative) Sprache.

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Zwar muss man Alaba zugute halten, dass er, als Ersatz für den verletzten Junuzovic, auf der für ihn völlig ungewohnten Zehner-Position spielte. Bei den Bayern spielt er meist Linksverteidiger, manchmal auch in der Innenverteidigung, im Nationalteam für gewöhnlich immer im defensiven Mittelfeld. Doch von einem Weltstar seiner Klasse sollte man trotzdem mehr erwarten dürfen, finden zumindest große Teile der österreichischen Medienlandschaft.

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Koller verteidigt Alaba

Marcel Koller dagegen verteidigte nach dem Spiel seinen Star-Spieler und lobte ihn sogar trotz der Auswechslung: "Es war schwer für Alaba, diese neuerliche andere Position zu bearbeiten, aus meiner Sicht hat er das sehr gut gemacht.(...). Er hat das getan, was er tun musste: uns geholfen und die Mitspieler unterstützt."

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Es sei schwierig für ihn gewesen, sich in Szene zu setzen, er habe aber in der Defensive Räume zugemacht, was sehr wichtig gewesen sei.

"Ich wollte noch einmal frische Luft und frische Kraft reinbringen, weil die Portugiesen auf den Sieg gedrängt haben", erklärte der Schweizer die Auswechslung.

Mehmet Scholl hätte den österreichischen Superstar allerdings trotzdem nicht ausgewechselt: "Auch wenn ein Alaba auf der Position nicht gut spielt, wäre er auf jeder anderen immer noch gut genug," so der ARD-Experte nach dem Spiel.

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