20-Millionen-Übertragungswagen brennt
Danzig/Mainz - Schon im Vorfeld hatte es Unruhe gegeben. Als die Feuerwehr das neue Danziger Stadion vor dem Gastspiel der deutschen Nationalmannschaft abnehmen sollte, wurde eine Mängelliste mit 26 Punkten veröffentlicht – und da hatten die polnischen Experten den Übertragungswagen des ZDF natürlich noch nicht mitgerechnet.
Denn gebrannt hat es nicht in der Arena, sondern beim ZDF: Der Ü-Wagen ging in Flammen auf, das Team um Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn flog zurück nach Mainz. „Unser Übertragungswagen in Danzig ist abgebrannt“, erklärte die Moderatorin, als sie mit Experte Kahn gestern Abend aus dem Studio am Mainzer Lerchenberg auf Sendung ging. „Es hat in Danzig in der Nacht geschüttet wie aus Eimern. Das Wasser ist in den Wagen gelaufen. Als die Kollegen heute morgen die Technik hochgefahren haben, gab es einen Kurzschluss“, so Müller-Hohenstein.
„Es waren komische Geräusche zu hören und ein Knistern“, berichtete Sven Bennecke, Produktionsleiter der Firma Sportcast, die die Bilder vom Länderspiel im Auftrag des ZDF produzieren sollte. Vom Heck des Ü-Wagens habe sich ein beißender Geruch breit gemacht. Die Feuerwehr war schnell vor Ort, brach das Dach auf und riss eine Wand heraus, um den Brand zu bekämpfen.
Ob der etwa 20 Millionen Euro teure Ü-Wagen repariert werden kann? „Die Feuerwehr hat versucht zu retten, was zu retten ist, aber es ging nicht. Sowas nennt man einen Totalschaden“, so Müller-Hohenstein. Und während Kommentator Bela Rethy vor Ort blieb, um den Auftritt von Mario Götze und Co. live zu begleiten, reiste der Rest des ZDF-Teams ab.
Ein aufregender Tag sei das gewesen, sagte Müller-Hohenstein. Und Kahn? „Ich war kurz vor Ort“, berichtete er, „und habe mir die Flughafen-Lounge angesehen, dann wurde ich dort rausgeschmissen, weil irgendein Präsident gekommen ist. Dann habe ich mir den Flughafen von außen angesehen und bin zurückgeflogen.“ Seine Bilanz: „Schöner Tag!“
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