Formel 1: Mercedes als Favorit nach Bahrain

Mercedes fährt momentan in einer eigenen Formel-1-Liga. Red Bull hat in Malaysia den Rückstand zwar etwas verkürzt. Aber auch Weltmeister Vettel sieht die Silberpfeile noch klar vor seinem Red Bull.
dpa |
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Mercedes fährt momentan in einer eigenen Formel-1-Liga. Red Bull hat in Malaysia den Rückstand zwar etwas verkürzt. Aber auch Weltmeister Vettel sieht die Silberpfeile noch klar vor seinem Red Bull. In Bahrain gelten Hamilton und Rosberg erneut als Favoriten.

Sepang – Die neue Formel-1-Hierarchie wirkt vorerst zementiert. Mercedes hat den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel und sein Red-Bull-Team als Nummer 1 bis auf weiteres abgelöst. „Die machen einen verdammt guten Job“, konstatierte Vettel nach seinem dritten Platz beim Großen Preis von Malaysia hinter dem Mercedes-Duo Lewis Hamilton und WM-Spitzenreiter Nico Rosberg. „Wir müssen große Schritte machen, da sie ziemlich weit weg sind“, meinte Vettel.

Niki Lauda bilanzierte als Formel-1-Aufsichtsratschef von Mercedes erfreut: „Im Moment ist klar Mercedes vorn. Red Bull ist die zweite Kraft, aufgerückt auf Mercedes. Und dann ist ein bissl eine Pause, und dann kommt Ferrari.“ Der schwäbische Autobauer feierte sich am Montag in ganzseitigen Zeitungsanzeigen mit der Überschrift „Sehr, sehr geil, Lewis und Nico“. Auch die internationale Presse verneigte sich.

„Mercedes über alles“, titelte die „Gazzetta dello Sport“ auf Deutsch. „Alles unter Kontrolle“, schrieb die malaysische „New Straits Times“. Und die spanische Zeitung „Marca“ befand: „Hamilton führt bei Mercedes ein Team an, dem die Konkurrenz nichts entgegenzusetzen hat.“ Nach dem Auftakt-Sieg in Australien und dem historischen Doppel-Triumph von Sepang gelten Hamilton und Rosberg auch am Sonntag beim Wüsten-Grand-Prix in Sakhir als klare Favoriten.

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„Bahrain ist eine Strecke, die den Jungs ganz gut liegt“, urteilte Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Das räumte auch der sonst auf Understatement bedachte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ein. Trotz des rasanten Aufstiegs in dieser Saison und ihrer bislang erdrückenden Dominanz wehren sich die Sternfahrer aber vehement dagegen, nun auch der logische Titelfavorit zu sein. „Die sind viermal Weltmeister geworden und wir haben zwei Rennen gewonnen“, wiegelte Wolff ab. „Das ist für uns die Benchmark.“ Man dürfe nicht vergessen, wo Mercedes herkomme.

In der Tat tat sich Mercedes nach der Rückkehr mit dem Werksteam 2010 lange schwer und wurden sogar verspottet. Der ehrgeizige Rennstall landete in der Konstrukteurs-WM zunächst auf den Plätzen vier, vier, fünf und erst im Vorjahr auf Rang zwei. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher blieb nach seinem Comeback im Silberpfeil in drei Jahren ohne Sieg. Rosberg gelangen drei Erfolge, Hamilton im Vorjahr einer – bis nun in dieser Saison der große Durchbruch glückte. „Wir dürfen jetzt nicht himmelhoch jauchzend von der Strecke trotten“, warnte Wolff.

Auf den ersten Doppelerfolg durch Hamilton vor Rosberg in der neuen Silberpfeil-Ära stieß das Team aber dennoch gebührend an. Und auch der Österreicher Wolff war wie alle anderen mächtig stolz: „Ich will unsere Leistung nicht schmälern.“ Bei allem berechtigten Lob will sich die Mercedes-Mannschaft nicht einlullen lassen. Wolff versicherte: „Red Bull wird zurückkommen, da bin ich sicher.“ Und Lauda warnte: „Man muss wirklich aufpassen, wie schnell die Entwicklung bei ihnen weitergeht.“

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Angeblich im Eiltempo, wenn Wolffs Behauptung stimmt, Red Bull habe täglich „60 Kisten mit dem Früh- und dem Abendflug“ nach Sepang transportieren lassen. Bei Mercedes seien es fünf- oder sechsmal weniger gewesen. „Man darf keine Ruhe geben und muss weiter pushen.“ Druck machen auch Vettel und die Red-Bull-Verantwortlichen. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Es ist kein Geheimnis, dass wir bezüglich Fahrbarkeit und Power noch mehr machen müssen“, sagte Vettel.

Teamchef Horner pflichtete bei: „Wir wissen, dass wir auf Mercedes noch viel an Boden gut machen müssen.“ Red-Bull-Berater Helmut Marko nahm vor allem den Triebwerk-Partner in die Pflicht: „Die Hauptlast liegt auf Renault, dass der Motor standfest wird, dass die Software funktioniert und dass die Power kommt.“ Das Team sei im Vergleich zu Melbourne gegenüber Mercedes einen Schritt vorangekommen, „aber das reicht bei weitem noch nicht“.

 

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