Mercedes-Doppelsieg: Raketen vom anderen Stern

Beim Formel-1-Rennen in Malaysia feiern die Silberpfeile durch Lewis Hamilton und Nico Rosberg den ersten Doppelsieg seit 1955. Sebastian Vettel  muss mit Platz 3 zufrieden sein.
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Sepang - 59 Jahre ist es her, dass Mercedes so eine Sternstunde in der Formel 1 feiern durfte: Einen Doppelsieg. Am Sonntag in Kuala Lumpur beim Großen Preis von Malaysia bescherten Lewis Hamilton als Sieger und Nico Rosberg als Zweiter den Silberpfeilen diesen historischen Triumph. Letztmals war das Mercedes 1955 in Monza durch Juan Manuel Fangio und Piero Taruffi gelungen.
Hamilton und Rosberg fahren in dieser Saison wie vom anderem Stern. Der Brite Hamilton fuhr in souveräner Manier s.inen 23. Formel-1-Sieg heraus, Rosberg, Triumphator beim Saisonauftakt in Melbourne, komplettierte den Erfolg, er verwies den wiedererstarkten Quadruple-Weltmeister Sebastian Vettel in seinem Red Bull auf den niedrigsten Platz auf dem Siegerpodest.

„Das ist ein großer Tag für uns“, sagte Rosberg, der seine Verlobte Vivian als bewährte Glücksbringerin mit nach Malaysia gebracht hatte: „Für alle, die in den letzten Jahren so hart gearbeitet haben, ist das die beste Belohnung. Es ist gigantisch, was wir heute für ein Auto hatten, um alle wegzuputzen.“ Der gebürtige Wiesbadener liegt in der Gesamtwertung mit nun 43 Punkten 18 Zähler vor Hamilton und 19 vor Vize-Weltmeister Fernando Alonso. Mercedes übernahm damit auch Platz eins in der Konstrukteurswertung.


„Besser geht es nicht“, befand Team-Aufsichtsratschef Niki Lauda, der sogat jubelnd durch die Boxengasse hüpfte. „Ich bin unglaublich glücklich“, sagte Hamilton. Für den Weltmeister von 2008 war es der erste Grand-Prix-Sieg seit Juli 2013.

Vettel musste die Überlegenheit der Silberpfeile anerkennen. „Die Jungs sind verdammt schnell, das wissen wir alle“, sagte der Red-Bull-Pilot: „Für uns ist nur eines wichtig: Wir sind wieder da – damit war vor kurzem nicht zu rechnen.“

Vettel hatte im Kampf mit den überlegenen Mercedes-Boliden vor dem Rennen auf den berüchtigten malaysischen Regen gehofft, musste jedoch auf trockener Strecke seinen zweiten Startplatz hinter Hamilton verteidigen. Das misslang bereits vor der ersten Kurve, Rosberg zog von Startplatz drei vorbei. „Du bist weg wie eine Rakete“, sagte Vettel später anerkennend.

Das Spitzentrio drehte seine Runden, und die Abstände wurden zusehends größer: Hamilton distanzierte Rosberg auf mehr als zehn Sekunden, dahinter konnte Vettel keinen Druck auf Rosberg ausüben. „Manchmal dachte ich, wir hätten einen ähnlichen Speed – aber dann hat Nico wohl einen weiteren Gang gefunden und war weg“, so Vettel.

Hamiltons Funkverkehr mit der Box vermittelte dabei fast so etwas, wie Langeweile. „Kann ich noch irgendetwas tun?“, fragte der Engländer – „Mach einfach genauso weiter, wir sagen dann Bescheid“, lautete die Antwort der Ingenieure für Hamilton, der den Sieg locker nach Hause fuhr.

Vor dem Rennen hatte die Formel 1 den Opfern des verschollenen Fluges MH370 eine Schweigeminute gewidmet. Die Fahrer, Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und Premierminister Najib Razak verharrten in der Startaufstellung. Am gesamten Rennwochenende zeigten die Fahrer ihr Mitgefühl zudem mit Aufklebern auf Helmen und Boliden, der Satz „Wir beten für MH370“ war dort in der Landessprache („Doa Untuk MH 370“) zu lesen.

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