Florian Mayer: "Wie in einem schönen Film"

Der Bayreuther Tennis-Profi feiert nach Burn-Out-Syndrom und Schaffenskrise bei den Australian Open ein sensationelles Comeback.
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Prima Vorstellung bisher in Melbourne: Florian Mayer.
dpa Prima Vorstellung bisher in Melbourne: Florian Mayer.

MELBOURNE - Der Bayreuther Tennis-Profi feiert nach Burn-Out-Syndrom und Schaffenskrise bei den Australian Open ein sensationelles Comeback.

Auf dem schmucklosen Außenplatz 13 gelangen ihm selbst die schwierigsten Bälle mit traumwandlerischer Sicherheit. Und als Florian Mayer im vierten Satz gegen den Serben Viktor Troicki aufspielte wie einer aus der Spitzenliga des Welttennis, da fühlte er sich sogar selbst „wie in Trance, wie in einem schönen Film“: „Es war einer dieser Augenblicke, in denen du weisst: Jetzt kann gar nichts mehr schiefgehen“, sagte der wiedererstarkte Bayreuther nach seinem überraschenden 4:6, 6:4, 7:6 (7:2), 6:1-Sieg, der ihn zum ersten Mal nach genau drei Jahren wieder in die dritte Runde eines Grand Slam-Treffens katapultierte.

Doch der Erfolg im Hinterland des Center Court hatte viel mehr zu bedeuten als nur eine besonders schöne statistische Notierung: Er war nach Ranglisten-Absturz, ernsthafter Schaffenskrise und einem zähen Comeback von Platz 430 der Charts nun der endgültige Beweis für Mayer, „wieder oben bei den Besten angekommen zu sein“, in der Champions League seines Sports: „Dieser Abend hier, dieser Sieg – das fühlt sich richtig gut an. Das ist eine unbeschreibliche Genugtuung.“ Mayer, der nach dem Turnier wieder unter die besten 50 aufrücken wird, ist jedenfalls bisher die größte deutsche Geschichte in Melbourne 2010.

Florian sprach von neuer Reife. Damals, in seinem ersten „unwirklichen Tennisleben“, als er im Teenageralter Wimbledon wie im Sturm eroberte und ins Viertelfinale preschte, habe er „gar nicht gewusst, warum ich erfolgreich bin“: „Das lief einfach alles wie von selbst.“ Heute, nach all den Tiefschlägen und der sportlichen Wiederauferstehung, könne er wirklich sagen: „Das ist mein Verdienst. Das habe ich aus eigener Kraft, mit meinen Entscheidungen und Ideen geschafft.“ Noch vor anderthalb Jahren hatte Mayer fast vor einem Karriere-Aus gestanden, als er sich mit Burn-Out-Symptom eine längere Auszeit vom Profigeschäft nahm und auch einen Rücktritt ins Auge fasste. „Ich bin froh, dass ich es noch einmal versucht habe. Denn jetzt macht mir Tennis mehr Spaß als je zuvor.“

Jörg Allmeroth

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