Federer und Cilic stehen im Wimbledon-Finale
Marin Cilic steht in seinem zweiten Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier. Knapp drei Jahre nach seinem US-Open-Titel 2014 schafft es der Kroate in Wimbledon in das Finale. Eine deutsche Spielerin dagegen scheitert im Doppel im Halbfinale.
London - Vor den Augen von Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg in der Royal Box hat der kroatische Tennisprofi Marin Cilic zum ersten Mal in seiner Karriere das Wimbledon-Finale erreicht.
Knapp zwei Jahre nach seinem US-Open-Triumph 2014 setzte sich der 28-Jährige gegen den Amerikaner Sam Querrey mit 6:7 (6:8), 6:4, 7:6 (7:3), 7:5 durch. Im Endspiel am Sonntag trifft Cilic auf den Schweizer Roger Federer. Dieser steht zum elften Mal in Wimbledon im Endspiel. Der 35-Jährige setzte sich am Freitag im Halbfinale gegen Tomas Berdych aus Tschechien 7:6 (7:4), 7:6 (7:4), 6:4 durch und feierte seinen 90. Sieg bei dem Grand-Slam-Turnier in London.
Cilic verwandelte nach 2:56 Stunden seinen zweiten Matchball und feierte im fünften Duell mit dem 29 Jahre alten Querrey den fünften Sieg. "Unglaublich. Das war ein harter Kampf", sagte der zweite kroatische Profi nach Goran Ivanisevic 2001 im Endspiel des Grand-Slam-Turniers in London. "Ich spiele seit der ersten Runde gutes Tennis. Gegen wen auch immer ich im Finale komme, ich bin bereit", sagte Cilic beim Verlassen des Centre Courts.
Anna-Lena Grönefeld dagegen verpasste mit ihrer Doppel-Partnerin Kveta Peschke den Final-Einzug. Die 32-Jährige aus Nordhorn musste sich gemeinsam mit der zehn Jahre älteren Tschechin dem an Nummer zwei gesetzten russischen Duo Jekaterina Makarowa/Jelena Wesnina mit 5:7, 2:6 geschlagen geben. Im Endspiel der Damen stehen sich am Samstag die fünfmalige Wimbledonsiegerin Venus Williams aus den USA und die Spanierin Garbiñe Muguruza gegenüber.
Für den an Position sieben eingestuften Cilic erwies sich der Weltranglisten-28. aus Kalifornien als der erwartet zähe Kontrahent. Gegen Jo-Wilfried Tsonga in der dritten Runde, Kevin Anderson im Achtel- und Titelverteidiger Andy Murray im Viertelfinale hatte sich Querrey jeweils nach fünf umkämpften Sätzen durchgesetzt.
Cilic hatte in den ersten beiden Runden mit Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer wenig Mühe, brauchte im Viertelfinale gegen den Rafael-Nadal-Bezwinger Gilles Muller allerdings auch fünf Durchgänge, um den Luxemburger zu besiegen. Auch wenn Cilic mit seinen Breakmöglichkeiten fahrlässig umging und nur vier von 14 Chancen nutzte, schien er am Ende die besseren Kraftreserven zu haben.
So weit wie vor fünf Jahren kam es diesmal jedenfalls nicht: In der dritten Runde 2012 gewann Cilic gegen Querrey 7:6 (8:6), 6:4, 6:7 (2:7), 6:7 (3:7), 17:15. Mit 5:31 Stunden ist es das zweitlängste Herren-Einzel in der Turniergeschichte nach dem legendären Elf-Stunden-Match zwischen John Isner und Nicolas Mahut.