Vor Hammer-Wochen: Leisten am Limit für die Basketballer des FC Bayern
München - Verrückt geht es zu im Basketball zu dieser Jahreszeit – nicht nur, wenn man nach Nordamerika blickt. Dort läuft gerade die "March Madness", das Finalturnier der Collegemeisterschaft NCAA, und zieht großes Interesse auf sich. Einen Irrsinn anderer Art erlebt gleichwohl auch der FC Bayern Basketball im März. Elf Spiele sind da wettbewerbsübergreifend zu bestreiten – und nun kommt es nochmal ganz dicke.
FC Bayern Basketball hat Hammer-Programm vor sich
Fünf Partien in zehn Tagen stehen vom 20. bis zum 29. März bevor, ein ohnehin schon kräftezehrendes Programm. Doch die drei Spiele in der Euroleague haben zudem Endspielcharakter, werden eine gewaltige Prüfung, sowohl körperlich als auch mental.
Erst das Wiedersehen mit Ex-Bayern-Coach Pablo Laso im Duell bei Baskonia Vitoria am Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport), dann das Gastspiel am kommenden Dienstag beim FC Barcelona und schließlich zwei Tage später das Schlüssel-Heimspiel gegen Partizan Belgrad. Dazwischen und danach liegen zwei Bundesliga-Aufgaben, die trotz des Willens, die Tabellenspitze zu behaupten, gerade eher lästige Pflichtnummern darstellen dürften.
Voigtmann: "Der März ist unfassbar"
"Der März ist unfassbar", sagt Center Johannes Voigtmann, der durch seine Routine aus vielen Jahren auf der internationalen Bühne auch mit dieser Tortur umzugehen weiß: "Du musst den Fokus auf das legen, was wichtig ist. Wenn du dich darauf fokussierst, dass du müde bist, dann wirst du dich auch richtig schlecht fühlen. Wenn du dich darauf fokussierst, wie du das Spiel gewinnen kannst, dann geht das."
Und nimmt man die Königsklassen-Tatsache zur Kenntnis, dass zwischen Tabellenplatz vier und zwölf bei noch fünf ausstehenden Spieltagen lediglich zwei Siege Differenz liegen, dann muss diese Strategie wahrscheinlich mindestens noch dreimal für die Münchner aufgehen, damit es für die Top-Sechs und die direkte Playoff-Qualifikation reicht.

Baskonia bräuchte Wunder im Playoff-Rennen
Es wäre also ratsam, im Baskenland gleich mal mit dem sechsten Auswärtserfolg der Spielzeit anzufangen. Weltmeister Voigtmann kennt sich dort gut aus, ging für Vitoria zwischen 2016 und 2019 auf Korbjagd. Der Thüringer erwartet kräftigen Widerstand, obwohl Baskonia mit bisher mäßigen zwölf Siegen praktisch keine Rolle im Playoff-Rennen mehr spielt und ein Wunder bräuchte, um noch die Play-Ins zu erreichen.
Zum einen wird Laso trotz seiner Bayern-Vergangenheit keine Punkte-Präsentkörbe verteilen wollen, und zum anderen "werden die Fans schon dafür sorgen, dass die dieses Spiel nicht abschenken", vermutet Voigtmann.
"Gibt keine Mannschaft auf dem Niveau, wo sich alle top fühlen"
Damit zu rechnen, dass man ein paar Reserven in den Energiespeichern belassen kann, würde demnach wohl zu einer teuren Fehlkalkulation führen. Vielmehr, sagt Voigtmann, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es "keine Mannschaft gibt auf dem Niveau, wo sich alle top fühlen. Alle haben das gleiche Los. Jetzt ist der entscheidende Zeitpunkt der Saison, jetzt geht darum, in die Playoffs der Euroleague zu kommen. Da darf es keine Ausreden mehr geben."
Nach Gordon Herberts Auffassung werden in Spanien die Rebounds der Schlüssel zum Erfolg sein. "Wir müssen hinten die Bälle einsammeln und brauchen offensiv Tempo und Ballbewegung", fordert der Bayern-Trainer. Zudem sei "eine gute Teamleistung" wichtig. Der ebenso wie Voigtmann routinierte Niels Giffey betont: "Wir haben sicher die Chance auf einen Auswärtssieg, aber dafür müssen wir auf den Punkt bereit sein."
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