"Fast wie ein Playoff-Spiel": FC Bayern Basketball holt sich Tabellenführung zurück
München - Der Platz an der Sonne ist dann doch einfach der schönste - auch und erst recht für den FC Bayern Basketball. Deshalb hatte dieser deutlich mehr erarbeitete als erspielte 70:62-Heimerfolg gegen den nun wieder Tabellenzweiten ratiopharm Ulm durchaus Statementcharakter und war nicht nur ein x-beliebiger Sieg in der Bundesliga.
Mannschaft von Herbert steht dank besserer Erfolgsquote auf Tabellenplatz eins
"Die Wochen werden jetzt richtig tough. Wir wollen am Ende schon Erster werden, dann brauchst du es nicht, dass du einem Rückstand hinterherläufst", sagte Bayern-Center Johannes Voigtmann. Der Weltmeister war mit zehn Punkten sowie zehn eroberten Rebounds einer der auffälligsten Akteure des Abends und verbuchte ein sogenanntes Double-Double für sich, zweistellige Werte in zwei verschiedenen Kategorien.
16 der bisher 22 BBL-Spiele in der Hauptrunde haben die Münchner nun für sich entschieden, Ulm hat ein Spiel und eine Niederlage mehr auf dem Konto. Deshalb steht die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert dank der besseren Erfolgsquote auf Tabellenplatz eins.
Herbert: "Für uns ist es gut, auch mal so ein Spiel zu gewinnen"
"Das war fast wie ein Playoff-Spiel, sehr physisch. Ulm spielt eine sehr gute Verteidigung, aber auch uns war das eine starke Defensivleistung, eine der besten der ganze Saison", befand der Weltmeistercoach, dem dieser Aspekt nach der Euroleague-Enttäuschung gegen Anadolu Istanbul am vergangenen Freitag (92:97) besonders wichtig war. "Für uns ist es gut, auch mal so ein Spiel zu gewinnen, da sahen wir sonst oft nicht so gut aus", urteilte Voigtmann und meinte, dass der Erfolg gelang, obwohl offensiv ganz wenig lief: "Wir haben keinen Rhythmus gefunden."

Abzulesen war die ungewohnte Punktedürre an der miserablen Trefferquote von jenseits der Dreierlinie, sonst eine der Qualitäten der Bayern. Nur sechs von 35 Versuchen fanden den Weg durch den Korb – macht indiskutable 17,1 Prozent. "Ulm hat die Räume exzellent zugemacht, jeder Wurf war hart verteidigt", sagte Herbert. Dennoch erlebt man nicht alle Tage, dass Spezialisten wie Carsen Edwards oder Andreas Obst bei je fünf Dreiern kein einziges Mal treffen, zumal Voigtmann anmerkte: "Es war immer unsere Tendenz, dass wir viele Dreier werfen. Das ist der Weg, wie wir Spiele gewinnen."
Voigtmann über Euroleague-Partie gegen Baskonia: "Wir müssen offensiv bessere Lösungen finden"
Gegen Ulm fand der deutsche Meister einen anderen Pfad, was hoffen lässt für das nächste Euroleague-Duell im beginnenden Endspurt um die direkte Playoff-Qualifikation. Am Donnerstag (20.30 Uhr/Magentasport) soll im ersten der fünf verbleibenden Hauptrunden-Partien der Königsklasse bei Baskonia Vitoria der 18. Saisonsieg her, andernfalls würde das Polster auf die Konkurrenz weiter schrumpfen und das große Zittern einsetzen.
Das baskische Team von Ex-Bayern-Coach Pablo Laso ist praktisch raus aus dem Playoff-Rennen, aber heimstark. "Wir müssen offensiv bessere Lösungen finden", machte Voigtmann klar, "wenn wir die defensive Intensität mitnehmen, dann wäre das ganz gut."
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