Stimmungs-Killer St. Petersburg

Der FC Bayern Basketball verliert im Eurocup auch daheim gegen St. Petersburg. Die Fußballkollegen Hummels, Lewandowski, Sanches und Co. schauen zu. „Sie haben jeden unserer Fehler eiskalt bestraft“.
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Reggie Redding (FC Bayern) gegen Anton Pushkov (St. Petersburg).
Augenklick Reggie Redding (FC Bayern) gegen Anton Pushkov (St. Petersburg).

München - Mats Hummels geriet regelrecht ins Schwärmen. „Die Stimmung ist besser als beim Fußball“, sagte der Fußballprofi des FC Bayern, als er in der Halbzeitpause im Audi Dome von der Hallensprecherin der Bayern-Basketballer interviewt wurde. „Durch das Dach“, fügte er schnell noch eine Begründung hinzu, nachdem ihm offenbar bewusst geworden war, was ihm da soeben rausgerutscht war.

Fußballprominenz beim Basketball

Für die gute Stimmung hatten knapp 6200 Zuschauer gesorgt, die bei der Eurocup-Partie gegen Zenit St. Petersburg die Halle füllten. Darunter geballte Fußballprominenz: Unter anderem Ex-DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Ex-Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sowie Hummels’ Kollegen Robert Lewandowski, Renato Sanches, Rafinha und Javi Martínez saßen im Publikum. Der ehemalige und wohl auch kommende Bayernpräsident Uli Hoeneß gehört dort ja ohnehin zum festen Inventar. Den Höhepunkt ihrer Begeisterung hatten die Zuschauer zum Ausdruck gebracht, als Maximilian Kleber im letzten Viertel per Dreier zum 71:76 traf und die Bayern damit auf fünf Punkte herangebracht hatte.

Eurocup: Bayern-Basketballer kassieren Heimniederlage

Doch am Ende half auch all das prominente Daumendrücken nichts. Es gab kein Comeback und der FCBB musste sich mit 88:99 geschlagen geben. Nach dem 77:80 im Hinspiel in St. Petersburg erlebte der FCBB den zweiten Stimmungs-Killer gegen die Russen. Damit verpassten es die Münchner, die vorzeitige Qualifikation für die nächste Eurocup-Runde auch rechnerisch perfekt zu machen. „Wir haben gegen eine Mannschaft verloren, die heute den besseren Basketball gespielt hat. Sie haben jeden unserer Fehler eiskalt bestraft“, musste Coach Sasa Djordjevic hinterher anerkennen, der im Vorfeld vom bisher „wichtigsten Spiel“ im Eurocup gesprochen hatte. Wie Hummels hob auch er die besondere Atmosphäre in der Halle hervor. „Ich bin den Fans sehr dankbar für die Unterstützung, wir brauchten das. Uns hat aber leider ein großer Wurf in den Momenten gefehlt, als wir nah dran waren“, sagte der 49-Jährige: „Diese großen, zum Teil auch glücklichen Würfe hatte der Gegner.“

Starke Gäste von der Dreierlinie

Vor allem von der Dreipunktelinie – teilweise sogar ein, zwei Meter davor – fiel bei den Gästen nahezu alles. Am Ende waren es 17 Dreier bei 31 Versuchen, von denen Topscorer Ryan Toolson (20 Punkte) fünf verwandelte. Zum Vergleich: Beim FCBB waren es insgesamt gerade einmal vier von zehn. Doch darin sah Djordjevic nicht die Hauptursache der Niederlage. „Wenn man wie wir heute 25 Offensiv-Rebounds holt und daraus kein Kapital schlägt, dann muss man nach den Gründen suchen“, sagte er. Dabei wird Djordjevic möglicherweise schnell bei Nick Johnson (20 Punkte) und Reggie Redding (13) landen. Die beiden Guards waren zwar Topscorer ihres Teams, trafen aber nur 35 (Johnson) bzw. 25 Prozent (Redding) ihrer Würfe und schafften es auch nicht so richtig, ihre Kollegen in Szene zu setzen. Johnson gelangen lediglich drei Assists, Redding nur einer.

Kleber hatte aber noch ein ganz anderes Problem ausgemacht. „Es war eine sehr schlechte Verteidigung von uns. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie so viele Punkte hier daheim bei uns machen“, sagte er bei „telekombasketball.de“: „Wir haben über 40 Minuten keine Lösung dafür gefunden.“

Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass den Bayern wie schon im Hinspiel und dem Gipfeltreffen in der heimischen Liga in Bamberg (59:90) erneut in einem Spitzenspiel ihre Grenzen aufgezeigt wurden. Da half es ihnen auch nichts, dass anschließend auch noch der gegnerische Trainer Vasily Karasev von der „großartigen Atmosphäre“ in der Halle schwärmte. Hummels konnte davon offenbar gar nicht genug bekommen. Nach der Partie ließ er es sich nicht nehmen, noch ein paar Bälle auf den Korb zu werfen. Es dürfte nicht sein letzter Besuch im Audi Dome gewesen sein.

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