Sieg über den Erzrivalen: Bayern stürzt Berlin
Berlin - Die Fußballer des FC Bayern haben am Samstag mit dem 3:1 bei Borussia Dortmund vorgelegt. Die Basketballer der Münchner zogen einen Tag später im zweiten Duell Rot gegen (Schwarz-)Gelb nach. Nach einer mitreißenden Partie gewann der FCBB mit 80:70 bei Alba Berlin – und löste seinen alten Erzrivalen somit auch als Tabellenführer der Basketball Bundesliga (BBL) ab.
"Es war wichtig, hier zu bestehen, zu gewinnen und den ersten Platz zu erobern", sagte Bayern-Kapitän Anton Gavel hinterher bei Telekomsport. Das Spitzenspiel hielt von Beginn an, was das Aufeinandertreffen des Zweiten mit dem Ersten versprochen hatte. Berlin, das seinen überraschend starken Saisonstart zuletzt mit einem Auswärtssieg in Bamberg (77:75) bestätigt hatte, verlangte den Bayern alles ab.
Hauchdünne Führung zur Pause
Vor 14.000 Zuschauern, darunter auch Sängerin Lena Meyer-Landrut, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich der FCBB gegen Ende des ersten Viertels (19:14) leichte Vorteile erarbeiten konnte. Auch dank seiner beiden Topscorer Nihad Djedovic (14 Punkte) und Jared Cunningham (12 Punkte) erwischten die Gäste zunächst auch einen guten Start in den zweiten Spielabschnitt und führten zwischenzeitlich mit zehn Punkten (24:14).
Doch angeführt von Peyton Siva (21 Punkte) konterten die Gastgeber umgehend mit einem 8:0-Lauf. Nachdem der Ausgleich (30:30) gelungen war, begann die stärkste Phase der Berliner, in der die Bayern mit sechs Zählern in Rückstand gerieten (35:41). Mit 43:45 ging es aus Sicht der Münchner schließlich in die Pause. Das Duell wurde mehr und mehr auch zu einem taktischen Kräftemessen der Coaches.
Schüler besiegt den Meister
Wenn man so will: das Duell Schüler gegen Lehrer. Denn Bayerns Chefcoach Sasa Djordjevic spielte einst (1996 bis 1999) beim FC Barcelona drei Jahre lang unter Berlins neuem spanischen Trainer Aíto García Reneses, 70. "Er ist ein Maestro, ich habe damals viel von ihm gelernt", sagte Djordjevic schon vor der Partie. Die Teams schenkten sich jedenfalls weiter nichts, bevor der FCBB am Ende des dritten Viertels dann noch mal aufdrehte.
Mit zwei Dreiern in den Schlusssekunden sorgten Braydon Hoobs und Djedovic, an alter Wirkungsstätte offenbar durchaus motiviert von den Pfiffen der Zuschauer, für eine Elf-Punkte-Führung (64:53). Das setzte Berlin sichtlich zu. Die Münchner konnten so ihren Vorsprung im Schlussviertel zwischenzeitlich weiter ausbauen und verteidigten ihre Führung am Ende dann auch routiniert.
"In der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Job gemacht", sagte Djordjevic zufrieden. "In meinen Planungen hatte ich immer den 8. Spieltag in Berlin im Kopf", hatte FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic schon vor der Partie bei Telekomsport gesagt, "da werden wir sehen, wo wir genau stehen." In der Tabelle ist das nun wieder Platz eins.
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