FC Bayern Basketball: Nur die Wahrheit führt ins Finale
München - Der Plan ging auf. Auswärtsspiel gewonnen, Serie gewonnen. Finale. Ein "Daumen hoch" gab es auch von Uli Hoeneß nach der Siegerumarmung mit Trainer Andrea Trinchieri. Der FC-Bayern-
Ehrenpräsident sah im Telekom-Dome in Bonn das 87:74 seiner Münchner gegen Bonn, das ihnen den Einzug ins Finale beschert.
Trinchieri: "Wir waren sehr klug"
Dort wartet am Freitag Alba Berlin in Spiel eins. Nach einem aus Münchner Sicht miserablen Spiel vier mit vielen Fehlern im Defensiv- und Reboundspiel bewies die Mannschaft in der entscheidenden Partie seine Überlegenheit. Die Bayern fanden schnell in das Spiel, führten bereits nach acht Minuten mit 22:8 und ließen nur wenige kreative Aktionen der Gastgeber zu. Doch die steigerten sich, allen voran Hauptrunden-MVP Parker Jackson-Cartwright drehte den Rückstand - und brachte Bonn sogar zur 44:42-Pausenführung.

Trinchieri und sein Team ließen sich nicht beeindrucken, schlugen zurück. "Wir waren sehr klug, giftig und haben das gemacht, was nötig war", analysierte der Coach nach dem Spiel. Dazu gehörte vor allem, die Spielkontrolle zurückzugewinnen, Bonn zu entschleunigen und sich mit Dreiern von Leon Radosevic und Andreas Obst Luft Abstand zu verschaffen. Trinchieri sprach von einer "sehr reifen Leistung vom ersten bis zum vierten Viertel".
Akuter Gesprächsbedarf nach Spiel vier gegen Bonn
Eine Leistung, die sich im Finale gegen Alba Berlin nicht nur wiederholen, sondern auch steigern sollte. Ehrenpräsident Hoeneß hofft, "dass unsere Mannschaft jetzt den Schwung aus dem Halbfinale mit ins Finale nehmen kann".

Tatsächlich könnte einmal mehr der psychologische Faktor Wunder bewirken. Nachdem Bayern in der Halbfinalserie nach zwei Sieger schon als sicherer Finalist aussah, schlug Bonn in München zurück und brachte die Bayern in große Bedrängnis - und sorgte so für akuten Gesprächsbedarf.
Alaba Berlin zog souverän über Ludwigsburg ins Finale ein
"Wir haben uns in der Kabine nach Spiel vier die Wahrheit gesagt. Mein Team war sehr fokussiert", erklärte Trinchieri, wie er sich und die Spieler aus der Bedrängnis befreite.
Zur Wahrheit gehört auch: Mit Alba wartet ein anderes Kaliber auf den FC Bayern. Der amtierende Meister schlug Ludwigsburg im Halbfinale souverän mit 3:0. Im Viertelfinale hatte Brose Bamberg nichts zu melden: 3:0 nach drei Spielen. Die reguläre Saison schlossen die Hauptstädter unter Israel Gonzalez, der seit dieser Saison auf der Trainerbank sitzt, auf Platz eins ab.
Bundestrainer Herbert sieht ein Duell auf Augenhöhe
Gegen Bayern ist die Bilanz aber nicht ganz so makellos: Seit 2018 stehen sich beide Teams im Finale gegenüber. 2018 und 2019 setzte sich der FC Bayern durch, zuletzt zweimal Alba. In dieser Saison gewannen die Münchner drei der vier direkten Duelle. Zweimal standen sie sich in der Euroleague gegenüber (82:69 und 62:56 für Bayern), zweimal in der Bundesliga (80:73 für Bayern, 83:78 für Berlin). Wenn jemand den deutschen Überflieger stoppen kann, dann die Bayern. Bundestrainer Gordon Herbert sieht ein Duell auf Augenhöhe. "Alba hat in den vergangenen Wochen wunderschönen Basketball gespielt", sagte er: "Und Bayern hat einfach ein Team mit großer Qualität und sehr viel Erfahrung."
FC-Bayern-Kapitän Nihad Djedovic sieht sein Team beflügelt vom Showdown gegen Bonn. "Wir müssen nun ein wenig regenerieren - und dann ist gegen Berlin alles möglich."