FC Bayern Basketball: Das sagt Marko Pesic über Dejan Radonjic

Geschäftsführer Pesic spricht in der AZ über den Trainerwechsel beim FC Bayern Basketball. "Djordjevic ist an sich selbst gescheitert", sagt er – und lobt Nachfolger Radonjic: "Der Mann hat einen Plan"
Julian Buhl |
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"Er hat eine klare Struktur, eine klare Ansage und eine klare Idee", sagt Pesic über Bayerns neuen Coach Radonjic.
dpa "Er hat eine klare Struktur, eine klare Ansage und eine klare Idee", sagt Pesic über Bayerns neuen Coach Radonjic.

Marko Pesic (41) kam 2011 als Sportdirektor zum FC Bayern Basketball und ist seit 2013 Geschäftsführer.

AZ: Herr Pesic, in Oldenburg (77:100) hat man am Wochenende gesehen, dass die Entlassung von Coach Sasa Djordjevic auch am Team nicht spurlos vorbeigegangen ist, oder?

MARKO PESIC: Die Mannschaft hatte zwei Probleme: Erstens haben in Lucic, Djedovic und Redding drei wichtige Spieler gefehlt. Und das zweite Problem war, dass die Niederlage nicht das Ergebnis einer Trainerentlassung war, sondern vor allem die vierte hintereinander. Uns hat mental und physisch die Kraft gefehlt, um zu gewinnen. Ich möchte nicht sagen, dass die Trainerentlassung überhaupt keine Rolle gespielt hat, aber es gibt ganz objektive Gründe für die Niederlage. Für mich war sie keine große Überraschung.

Weil Sie bereits zuvor einen Negativtrend erkannt und Maßnahmen getroffen haben?
Ja, wir haben deshalb zu 100 Prozent die richtige Entscheidung getroffen. Das Spiel in Oldenburg ist das Ergebnis einer Entwicklung, die wir schon länger mit uns mitschleppen. Das war ein schleichender Prozess, der durch den ein oder anderen Sieg kaschiert worden war.

Pesic: "Djordjevic ist am Ende an sich selbst gescheitert"

Djordjevic führte Bayern immerhin zum Pokalsieg, ins Eurocup-Halbfinale und auf Platz eins in der Bundesliga.
Die sportlichen Resultate sind eine Sache, aber es gibt eben auch andere Dinge, über die ich nicht in der Öffentlichkeit sprechen kann und will. Dafür müssen wir in Kauf nehmen, dass Außenstehende das vielleicht nicht so verstehen. Aber ich glaube, dass jeder an unserer Stelle die gleiche Entscheidung getroffen hätte. Es gab bisher keinen Trainer bei Bayern, der solche Freiheiten und eine so große Unterstützung hatte wie er. Aber es ging einfach nicht weiter.

Woran ist Djordjevic letztlich gescheitert?
Ich glaube, Djordjevic ist am Ende an sich selbst gescheitert.

Haben Sie in der Thematik Rat bei Uli Hoeneß eingeholt?
Entscheidungen ausschließlich im Sinne des Vereins zu treffen, egal wie populär oder unpopulär sie sind – das leben hier alle beim FC Bayern, vor allem der Präsident. Selbstverständlich haben wir miteinander gesprochen, die Trainerdiskussion gab es intern schon über einen längeren Zeitraum, auch mit ihm. Am Mittwochabend sind wir dann gemeinsam zu dem Entschluss gekommen – und zwar einstimmig.

Pesic: "Bis zu den Playoffs ist noch genug Zeit"

Ist es nicht auch ein Risiko, den Trainer zu diesem Zeitpunkt der Saison zu wechseln?
Nein. Weil es nicht nur sportliche Gründe dafür gab.

Und sportlich betrachtet?
Wir sind immer noch Erster, aber in einer Situation, die wir als verbesserungswürdig erachten – und zwar deutlich. Wir haben mit Dejan Radonjic jetzt einen Trainer dafür geholt, der eine klare Struktur, eine klare Ansage und klare Idee hat. Das habe ich schon in den ersten Trainingseinheiten gesehen und das ist genau das, was wir momentan brauchen. Es ist zwar spät in der Saison, aber nicht zu spät. Bis zu den Playoffs ist noch genug Zeit, die Mannschaft auf das Niveau zu bringen, auf dem sie dann sein muss. Wir müssen uns in Situationen bringen, in denen wir unser Schicksal selbst in der Hand haben und nicht davon abhängig sind, ob ein Schiedsrichter ein Foul pfeift oder ein Spieler einen Schuss in der letzten Sekunde trifft. Dafür sind wir viel zu gut. Momentan ist das so ein bisschen wie Roulette, schwarz oder weiß. Das finde ich sehr gefährlich.

Was macht Radonjic nun, wie Sie sagen, zur "Ideallösung"?
Dejan ist jemand, der ganz genau weiß, was er will. Der Mann hat einen Plan. Er ist ein Freak, schaut nahezu alle Spiele und hat auch fast alle Partien von uns gesehen. Mit Jovic und Zirbes hat er bei Roter Stern Belgrad schon sehr erfolgreich zusammengearbeitet. Es gibt keine Garantie, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass er, wenn die Spieler mitziehen und gesund bleiben, das alles sehr schnell in den Griff bekommt.

Schon am Mittwochaben (20.30 Uhr) bei seinem Debüt gegen Ulm?
Wir wollen den ersten Platz jedenfalls mit allen Kräften verteidigen. Das wird nicht einfach, denn jetzt ist bei uns schon Druck im Kessel. Aber das ist gar nicht mal schlecht.

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