Zeit für eine Zäsur

AZ-Sportchef Gunnar Jans über die Folgen der Finalpleite für den FC Bayern
von  Gunnar Jans
Hängende Köpfe: Die Bayern beim Bankett
Hängende Köpfe: Die Bayern beim Bankett © firo

Natürlich gibt es Wichtigeres im Leben als ein Fußballspiel, das verloren gegangen ist. Was aber, wenn Fußball dein Leben ist und der FC Bayern dein Lebenswerk? In der Nacht dieser sportlichen Tragödie, die einen fassungslos zurücklässt darüber, wie brutal und ungerecht der Fußball sein kann, hat Uli Hoeneß erstaunlich gefasst reagiert auf das Drama dahoam, die Zerstörung seines Lebenstraums. Man müsse jetzt in Ruhe analysieren, sagte der Bayern-Präsident, und dann zu Ergebnissen kommen. Die Fragen, die dieser Final-Gau aufwirft, sind essentiell.

Wie kommt Bastian Schweinsteiger zurück? Er braucht nach seinem dramatischen Fehlschuss nun wie einst Effenberg den Jetzt-erst-recht-Charakter – oder einen Boss an seiner Seite.
Warum bleibt Arjen Robben da? Der Holländer hat zwei Titel per Elfmeter verschossen, die Ego-Debatte wird er nicht mehr los und die Fans nicht wieder für sich gewinnen. Verträge sind den Bayern heilig – diesen zu brechen, wäre ein Zeichen.

Ist Jupp Heynckes wirklich der richtige Trainer für einen Neustart? Perspektivisch bedarf es einer bayerischen Antwort auf Jürgen Klopp – möglichst bald.

Dass die Bayern die nächste Saison nicht zum Übergangsjahr erklären werden, in dem sie Dortmund zum dritten Mal in Serie die Schale überlassen, um dann erst im Sommer 2013 etwas Neues zu wagen, hat Hoeneß in der Nacht der Tragödie deutlich gemacht. Von den Taten, die nun folgen, wird abhängen, ob die Stunde Null eine Chance sein kann: die richtige Zeit für eine Zäsur.
 

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