Wie @breitnigge den Lewandowski-Transfer vermeldete

Robert Lewandowski werde in der kommenden Saison für den FC Bayern spielen. Dieses Gerücht tauchte in der Nacht auf Dienstag bei Twitter auf, Sky Italia hätte den Transfer als fix vermeldet.
von  Filippo Cataldo
Bald Kollegen? Dortmunds Robert Lewandowski (unten, Mitte) im Duell mit Luiz Gustavo (l.) und Holger Badstuber vom FC Bayern.
Bald Kollegen? Dortmunds Robert Lewandowski (unten, Mitte) im Duell mit Luiz Gustavo (l.) und Holger Badstuber vom FC Bayern. © firo/Augenklick

München - Seit mehr als einem Jahr soll der FC Bayern nun schon an Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski interessiert sein. Auch Pep Guardiola, ab dem Sommer Coach der Bayern, kann ein wendiger, torgefährlicher und technisch starker Stürmer wie Lewandowski nur gefallen. Klar also, dass Gerüchte über Lewandowski eine gewisse Brisanz haben.

In der Nacht auf Dienstag machten beim Microblogging-Dienst "Twitter" Gerüchte die Meldung, der Fernsehsender Sky Italia hätte den Wechsel von Robert Lewandowski zum FC Bayern als fix vermeldet. Diese vervielfältigten sich in Windeseile und verselbstständigten sich. Schließlich stand die Meldung im Raum: Lewandowski wird ab der kommenden Saison für den FC Bayern spielen. Die Quelle schien zudem als vertrauenswürdig: War es doch Sky Italia gewesen, das als erstes und zutreffend gemeldet hatte, dass Pep Guardiola sich für den FC Bayern entschieden hatte.

Verschiedene Online-Medien, auch abendzeitung-muenchen.de griffen das Lewandowski-Gerücht auf. Mit Verweis auf Sky Italia und todomercadoweb.es, die den Wechsel ebenfalls als gesichert bezeichnet hatten. Sogar schon einige Stunden vor Sky Italia.

Alles klar, also? Nicht ganz. Tatsächlich scheint das Lewandowski-Gerücht ein schönes Lehrstück über die Hysterie in Zeiten von Twitter und Co. Denn Sky Italia hat wohl nicht direkt behauptet, dass Lewandowskis Wechsel zum FC Bayern feststehe - sondern in ihrer Sendung "Sky Calcio Mercato" die Gerüchte aufgenommen und darüber berichtet, dass nach ihren Informationen sich Lewandowski für den FC Bayern entschieden hatte. Vor allem aber haben sie ein ironisch gemeinten Tweet von @breitnigge, der auch auf az-online.de über das Geschehen beim FC Bayern schreibt, zitiert. Dann nahm das Unheil seinen Lauf.

Was war passiert? @breitnigge, im bürgerlichen Leben Oliver Schmidt, hatte am Montag im Lauf des Tages von den neuerlichen Lewandowski-Gerüchten gehört. Um 20.17 Uhr schrieb er auf "Twitter" darum:

"Und schon wieder dieses -Gerücht. Hat wenigstens bestätigt?!

Schmidt dazu: "Das war nicht ganz ernst gemeint. Ich wollte sagen: Wenn jemand für Seriösität steht, dann ist das seit Guardiola doch Sky Italia. Wenn die das also bestätigt hätten, dann hätte ich das Gerücht vielleicht geglaubt." Wobei @breitnigge auch diesen Satz ironisch meinte.

Sky Italia hatte aber in diesem Fall wohl keine exklusive Infos - sondern verstand @breitnigges Tweet so, wie er gemeint war: Als Kompliment. Und ließ ihn während der Sendung "Sky Calcio Mercato" verlesen.

wir haben dein tweet in der Sendung Sky Calcio Mercato zitiert. Tschuess", teilte Sky-Mitarbeiter Pietro Nicolodi auf Twitter um 23.16 Uhr mit. Daraufhin entspannte sich folgender Dialog: 

  1. . Äh, Moment. Was genau ist wo zitiert worden? Or should we talk about this in english?!

     
     
  2. dein tweet ueber Lewandovski. Ich arbeite bei SkyItalia

  3. bitte, der Tweet war sehr schoen

 

So. Alles ganz harmlos, also? Sky Italia wollte sich für ein Kompliment bedanken, ließ den Tweet vorlesen, berichtete, dass ein Wechsel von Lewandowski zum FC Bayern laut ihrer Quellen bevorstehe. Doch ohne es zu wollen, hatte @breitnigge mit seinem Tweet eine Lawine losgetreten, die Geschichte nahm ihren Lauf. @breitnigge alias Schmidt: "Normalerweise verwende ich ja sehr gerne Smileys. Das hätte ich in dem Fall vielleicht auch tun sollen."

Nachtrag: Dienstag Mittag schrieb Sky-Mitarbeiter Pietro Nicolodi, wieder bei Twitter, dass nicht näher genannte Quellen Lewandowskis Wechsel bestätigt hätten. "Jetzt können wir nur schauen", twitterte er.     

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