Vorstandsmitglied beim FC Bayern hört auf: Was das für die Causa Max Eberl bedeutet
München - Am Dienstagvormittag wurde beim FC Bayern eine wichtige Personalentscheidung verkündet – doch es ging dabei (noch) nicht um Max Eberl (50).
Die Münchner gaben bekannt, dass Marketingvorstand Andreas Jung (61) seinen im Sommer 2024 auslaufenden Vertrag nicht mehr verlängern wird. Dies habe Jung auf der Sitzung des Aufsichtsrats am Montagabend mitgeteilt. Ein zweifellos großer Einschnitt für Bayern, schließlich war Jung 27 Jahre lang äußerst erfolgreich für den Klub tätig und für viele wichtigen Sponsorendeals und Partnerschaften mitverantwortlich.
Max Eberl gilt als Wunschkandidat von Uli Hoeneß
"Schon heute, acht Monate vor dem Ende seiner Tätigkeit für den FC Bayern, möchte ich mich im Namen des gesamten Vereins von ganzem Herzen bei Andreas Jung bedanken. Er verantwortet seit 1996 unser Sponsoring und formte den Verein in dieser Zeit zu Europas Spitzenreiter im Bereich der Vermarktung", würdigte Präsident Herbert Hainer (69) Jungs Verdienste in der offiziellen Klubmitteilung. Über die Übernahme seiner Verantwortungsbereiche vom 1. Juli 2024 an will der Rekordmeister "zu gegebener Zeit entscheiden".

Und hier könnte dann auch der Name Eberl ins Spiel kommen. Schon seit geraumer Zeit gilt der frühere Manager von Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig, der noch bis 2026 bei RB unter Vertrag steht, als Wunschkandidat von Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71), der auch weiter dem Aufsichtsrat angehört und bei dem Treffen am Montag in der "FC Bayern World" nahe des Marienplatzes anwesend war.
Beim FC Bayern gibt es offenbar eine Pro-Eberl-Stimmung
Eberl bringt Stallgeruch mit, er spielte selbst von 1979 bis 1994 für Bayern. Das gefällt Hoeneß. Bei der Aufsichtsratssitzung soll es unter anderem um den Posten des Sportvorstands gegangen sein, der seit dem Aus von Hasan Salihamidzic (46) im Mai unbesetzt ist. Es gibt in Bayerns Kontrollgremium offenbar eine Pro-Eberl-Stimmung, bis zu einer endgültigen Entscheidung könnte es aber noch bis zum neuen Jahr dauern. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir uns in der Frage Zeit lassen. Wenn wir das machen, wollen wir es auch richtig machen", erklärte Präsident und Aufsichtsratsboss Hainer im AZ-Interview. Eberl kenne er selbst "zu wenig. Prinzipiell hört man über ihn viel Gutes."
In Gladbach und Leipzig bewies der Manager ein gutes Händchen bei Transfers, auch Eberls offene, teils emotionale Art wird im Münchner Führungszirkel geschätzt. Das Gefühl: Mit ihm und Bayern das würde einfach gut zusammenpassen.
Wer füllt das Marketing-Vakuum beim FC Bayern?
Angesichts des bevorstehenden Jung-Abschieds wäre Bayerns Vorstand ab Sommer – Stand jetzt – ohnehin nur noch aus zwei Personen besetzt: Vorstandschef Jan-Christian Dreesen (56) sowie Finanz-Vorstand Michael Diederich (58). Eberl könnte die Nummer drei werden und Sportdirektor Christoph Freund (46) mit seiner sportlichen Kompetenz unterstützen. Dann wäre aber weiter zu klären, wer das Jung-Vakuum im Bereich Marketing füllt.
Es werden also noch einige Besprechungen vonnöten sein beim FC Bayern.