Von wegen 30-Millionen-Flop: Sacha Boey wird für den FC Bayern immer wichtiger

Zehn Pflichtspiele, zehn Einsätze, davon vier von Beginn an, in der Bundesliga zuletzt drei hintereinander. Das ist die aktuelle Saisonbilanz von? Sacha Boey. Der 25-jährige Franzose erlebt gerade die beste Phase seit seinem Wechsel im Januar 2024 von Galatasaray Istanbul zum FC Bayern.
Satte 30 Millionen Euro Ablöse kostete Boey damals und galt in der Folge wegen Anpassungsschwierigkeiten (erst unter Trainer Thomas Tuchel, ab Sommer 2024 unter Vincent Kompany) als Fehleinkauf - überteuert sei er noch dazu gewesen, hieß es. Nach diversen eigenen Blessuren sowie zahlreichen Verletzungen auf den defensiven Außenpositionen (langfristig Alphonso Davies und Hiroki Ito, kurzfristig Josip Stanisic und Raphael Guerreiro) hat Boey die Chance genutzt und in dieser Saison seine Rolle gefunden: Als stabiler und immer sicherer werdender Aushilfs-Rechtsverteidiger. Oder ist er gar schon Stammspieler? Erst ein Flop, macht er nun einen Top-Job. Was Vertrauen des Trainers und Spielzeit alles bewirken können.
Eberl: Boey-Verkauf war im Sommer Thema
Vor dem 3:0 bei Eintracht Frankfurt verteidigte Kompany im Sky-Interview Boey: "Die Jungs haben alle Talent, sonst würden sie nicht hier sein. Man hat es bei Serge (Gnabry, d.Red.) gesehen, bei anderen Jungs auch. Die kommen immer wieder zurück und zeigen auch, was sie können. Deswegen haben wir und ich volles Vertrauen in jeden einzelnen Spieler. Ich mache mir nicht zu viele Gedanken darüber, wer jetzt anfängt oder nicht. Weil ich weiß, dass die das alles können."
Sportvorstand Max Eberl erklärte, dass ein Verkauf von Boey (Vertrag bis 2028) bei einem entsprechenden Angebot im Sommer-Transferfenster Thema war. "Sacha war ein Kandidat, bei dem wir zumindest darüber nachgedacht hätten, wenn was passiert wäre. Wir haben dann entschieden: Nee, machen wir nicht, weil der Kader in der Anzahl nicht so groß ist, aber in der Qualität und vor allem in der Verlässlichkeit sehr, sehr gut."
Eberl weiter: "Jetzt kommt Sasha in seine Spiele, macht sein Ding und erfüllt seine Rolle im Kollektiv. Es hilft jedem Spieler, der reinkommt, dass wir gerade wissen, was wir wollen, die Abläufe kennen. Und der bringt dann seine Leistung." Nach den Länderspielen kehrt Josip Stanisic zurück ins Mannschaftstraining, die Konkurrenz wächst.