Von Neuer bis Pavlovic: Diese Fragen muss Thomas Tuchel vor dem FC-Bayern-Gipfel gegen Leverkusen beantworten
München - Manuel Neuer war schon seit Tagen heiß auf den Bundesliga-Kracher und voller Vorfreude auf das Wiedersehen mit seinem früheren Bayern-Mitspieler Xabi Alonso, dem erfolgreichen Coach von Bayer Leverkusen – doch jetzt muss Neuer um seinen Einsatz im Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) bangen.
FC Bayern vor dem Spiel bei Bayer Leverkusen: Sven Ulreich wäre bereit als Neuer-Ersatz
Wegen leichter Knieprobleme konnte Neuer auch am Mittwoch nicht mit der Mannschaft des FC Bayern trainieren, bereits am Dienstag hatte der Stammtorhüter und Kapitän pausiert. Laut "kicker"-Informationen soll Neuer auch am Donnerstag noch mit dem Training aussetzen.
Ob Neuer rechtzeitig fit wird für den Liga-Gipfel, ist ungewiss. Es wäre ein herber Dämpfer für die Münchner, weil sich Neuer seit seinem Comeback im Herbst in sehr guter Form präsentiert hat. Auch Keeper Nummer drei, Daniel Peretz, trainiert bislang nur individuell.
Andererseits: Mit Sven Ulreich steht ein ausgezeichneter Ersatz bereit. Der 35-Jährige kam in dieser Saison schon auf zwölf Pflichtspieleinsätze, Ulreich überzeugte zu Saisonbeginn, als Neuer nach seinem Beinbruch noch in der Reha schuftete. Auch mit Ulreich im Tor hätte Bayern eine Top-Lösung – und wer weiß: Vielleicht ist Neuers Verletzung bis Freitag oder Samstag ja auch überstanden.
Joshua Kimmich und Dayot Upamecano sind Startelf-Kandidaten
Insgesamt gibt es noch einige bayerische Fragezeichen vor der Partie bei den so starken Leverkusenern, die in der Tabelle zwei Punkte vorausliegen und seit nun mehr 30 (!) Pflichtspielen ungeschlagen sind.
Joshua Kimmich (Schulterverletzung) und Dayot Upamecano (Muskelfaserriss) kehrten am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurück, es bleibt aber abzuwarten, ob beide Optionen für die Startelf sein werden. Zum einen natürlich aus körperlicher Sicht, zum anderen aber auch aufgrund der guten Leistungen, die ihre Vertreter zuletzt gezeigt haben.
Aleksandar Pavlovic etwa agierte als Kimmich-Ersatz im zentralen Mittelfeld äußerst überzeugend, er harmonierte mit Nebenmann Leon Goretzka. Eigentlich gibt es für Trainer Thomas Tuchel keinen sportlichen Grund, das Duo zu trennen.
Fragezeichen hinter Neuzugang Bryan Zaragoza
In der Innenverteidigung ist die Situation ähnlich. Neuzugang Eric Dier und Matthijs de Ligt spielen sich immer besser ein, beide stehen stabil. Upamecano könnte daher ebenso auf der Ersatzbank Platz nehmen wie Min-Jae Kim, der nach dem Halbfinal-Aus mit Südkorea beim Asien-Cup wieder nach München zurückgekehrt ist und an diesem Donnerstag oder Freitag ins Mannschaftstraining einsteigen soll. In der Offensive ist noch unklar, ob Neuzugang Bryan Zaragoza (grippaler Infekt) zur Verfügung steht.

Was klar ist: Mit Leverkusen wartet der schwerstmögliche Gegner der Liga auf Bayern. Und das liegt nicht zuletzt an der Handschrift des Trainers, wie Neuer betont. Leverkusen spiele so, "wie Xabi gespielt hat, als er ein Spieler war", sagte Neuer bei "bundesliga.de". Alonso habe sein "gutes Passspiel" und das Spiel "mit viel Ballbesitz" an seine Mannschaft weitergegeben, erklärte Neuer weiter: "Er ist ein Spieler, der es genossen hat, den Ball zu haben, und seine Mannschaft hat diesen Charakter, dass sie den Ball haben will und ihm nicht hinterherläuft."
Selbst Manuel Neuer hält Xabi Alonso für den perfekten Bayer-Trainer
Das war auch bei Leverkusens 3:2-Erfolg im Pokal-Viertelfinale gegen Stuttgart zu bewundern.
Generell findet Neuer nur lobende Worte für seinen Ex-Kollegen, mit dem er von 2014 bis 2017 bei Bayern zusammengespielt hat. Alonso habe Leverkusen "in einem sehr schwierigen Moment übernommen und trotzdem sofort gezeigt, dass es nur in eine Richtung gehen kann", sagte der 37-Jährige: "Man hat sofort gemerkt, dass Xabi Alonso und Bayer Leverkusen einfach gut zueinander passen und das wirkt sich auf die Spieler aus." Jetzt hofft Neuer darauf, dass er Samstag im Gipfel auch selbst auf dem Platz stehen kann gegen Leverkusen und Alonso.