VfB-Boss als Diederich-Nachfolger zum FC Bayern? Stuttgart-Präsident reagiert

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So viel Brisanz hatte der Südschlager seit Jahren nicht – und das nicht einmal auf sportlicher Ebene. Wenn sich der FC Bayern und der VfB Stuttgart am kommenden Samstag im Franz-Beckenbauer-Supercup gegenüberstehen, wird neben dem vom Rekordmeister seit Wochen umworbenen Nick Woltemade auch ein Mann im Fokus stehen, dessen Name bislang allenfalls Brancheninsidern bekannt ist: Rouven Kasper.
Der 43-Jährige ist bei den Schwaben aktuell als Vorstand für Marketing und Vertrieb tätig und gilt als einer der wichtigsten Strippenzieher der positiven Entwicklung des Klubs in den vergangenen Jahren. Kaspers gute Arbeit hat offenbar auch beim Rekordmeister Eindruck geschunden. So sehr, dass ihn die Bayern als Nachfolger für den scheidenden Finanzvorstand Michael Diederich, der die Münchner Ende September auf einen Wunsch hin verlässt, auf dem Zettel haben.
Diederich-Nachfolge: Bayern soll VfB-Boss Kasper im Visier haben
Laut Sky kann sich der 43-Jährige einen Wechsel nach München, wo er bis 2022 als "President Asia" die Aktivitäten des Rekordmeisters auf dem asiatischen Markt verantwortet hatte, eine Rückkehr gut vorstellen. Seinen Wechselwunsch hat er intern demnach bereits hinterlegt.
VfB-Präsident Dietmar Allgaier dementierte dies nun in einem offiziellen Statement. "Rouven Kasper hat mit seiner Arbeit einen großen Anteil an der positiven Entwicklung des VfB in den vergangenen Jahren. Er ist ein anerkannter Fachmann, dementsprechend wäre es grundsätzlich nicht verwunderlich, wenn sich andere Klubs mit ihm beschäftigen würden", so Allgaier: "Es gab diesbezüglich aber weder eine Kontaktaufnahme durch den FC Bayern, noch hat Rouven uns gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass er den VfB verlassen möchte."

Ohnehin ist unklar, ob die Schwaben ihren Marketing-Chef einfach so ohne Weiteres ziehen lassen würden. Kasper hat seinen Vertrag nach dem Einstieg von Porsche als Investor im April vergangenen Jahres bis 2028 verlängert. Nicht ausgeschlossen, dass sich der VfB einen Abgang finanziell vergüten lassen würde, was bei einem Wechsel auf Funktionärsebene eher unüblich wäre. Wie stur die Stuttgarter sein können, mussten die Bayern aber schon in der Causa Woltemade erfahren.
Mehrere Namen als Diederich-Nachfolger im Visier
Für den Fall, dass der Kasper-Wechsel sich nicht realisieren lässt, sollen die Bayern bereits mehrere Alternativ-Optionen geprüft haben. Als mögliche Kandidaten für die Diederich-Nachfolge wurden zuletzt auch Benjamin Hoeneß (Direktor Global Partnerships FC Bayern), Jörg Wacker (Ex-FCB-Vorstand im Bereich Internationalisierung und Strategie) und Christian Seifert (langjähriger DFL-Chef, heute Gesellschafter beim Streamingdienst Dyn) gehandelt.
Präsident Herbert Hainer zeigte sich mit Blick auf die Neuaufstellung im Vorstand am Wochenende optimistisch. "Für uns gibt es jetzt die Chance, die Vorstandsbereiche neu und sauber zusammenzustellen. Denn wir hatten nach dem Abgang von Oliver Kahn jetzt zwei Finanzleute. Jetzt haben wir die Chance, die Position für Marketing und Vertrieb genau so zu besetzen, wie wir wollen", so Hainer.