Verwaltungsmodus gegen Leverkusen? Die Bayern sind gewarnt

Einen Drei-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel hat Bayern noch nie aus der Hand gegeben – das soll (und muss) gegen Bayer Leverkusen so bleiben. Trainer und Spieler mahnen zur Konzentration.
Patrick Strasser |
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Die Hoffnungen des FC Bayern liegen auch im Rückspiel gegen Leverkusen wieder auf Harry Kane.
Die Hoffnungen des FC Bayern liegen auch im Rückspiel gegen Leverkusen wieder auf Harry Kane. © sampics

München - Ein 3:0-Vorsprung vor dem Rückspiel in einer K.-o.-Runde der Champions League wie an diesem Dienstag ist eine Ansage. Kein Freifahrtschein, aber eine Vorab-Reservierung für die nächste Runde. Doch es wäre mehr drin gewesen für den FC Bayern als vor knapp einer Woche Bayer Leverkusen im Achtelfinalhinspiel in der Allianz Arena filetiert, jedoch nicht verputzt wurde. "Ich will jetzt nicht den Miesepeter spielen", sagte Vizekapitän Joshua Kimmich, "aber ich war ein bisschen sauer, dass wir nicht noch das vierte gemacht haben."

Kann da im Achtelfinal-Rückspiel bei Bayer Leverkusen am Dienstag (21 Uhr/Prime Video und im AZ-Liveticker) noch was anbrennen? Kann, ja. Theoretisch. Darf aber nicht! Zumal bei den Gastgebern auch noch Kreativ-Kopf Florian Wirtz verletzt ausfällt.

Die Historie spricht klar für den FC Bayern

Die Statistik spricht ebenfalls eine klare Sprache: In 27 Fällen gaben die Bayern im Europapokal noch nie einen Drei-Tore-Vorsprung aus der Hand. Und: Nach einem Hinspiel-Sieg qualifizierten sich die Münchner seit 2011 in allen K.o.-Duellen der Champions League stets für die nächste Runde (vor 14 Jahren scheiterte man nach einem 1:0-Auswärtssieg bei Inter Mailand doch noch mit einem 2:3 in der heimischen Arena).

Also: Ausscheiden verboten! Wird es angesichts des 3:0-Polsters ein Spaziergang am Rhein oder droht bei zu viel Laissez-faire der Super-GAU?

Nach dem Bochum-Unfall richteten die Bayern sofort den Blick nach vorne

Nach der tabellarisch folgenlosen 2:3-Pleite am Samstag gegen Abstiegskandidat VfL Bochum schalteten die Bayern-Profis sofort in den Wut- bzw. Angriffsmodus. "Es werden beide Mannschaften mit dem Messer zwischen den Zähnen auflaufen", sagte Thomas Müller, "das ist ein K.o.-Spiel in der Champions League. Wer da nicht bis in die Haarspitzen motiviert ist und alle Messer dabei hat, die irgendwie regulär zu benutzen sind, der ist da falsch." Die Metapher vom "Wutmotor", den Müller in solchen Situationen gerne anwirft, ist ihm vor lauter Gereiztheit entfallen.

Leon Goretzka forderte: "Wir müssen richtig darauf reagieren. Der eine oder andere hat jetzt schon ein bisschen Wut im Bauch und das schadet in der Regel bei uns nie." Harry Kane bemühte das Gesetz einer hauseigenen Serie: "Immer, wenn wir verloren haben diese Saison, sind wir mit Feuer im Bauch ins nächste Spiel gegangen und das brauchen wir auch am Dienstag."

Nach Niederlagen schlugen die Bayern bislang stets zurück

Was Kane im Kopf hatte: Als die Bayern Ende Oktober mit 1:4 in der Champions League beim FC Barcelona verloren, war das zugleich der Startschuss einer Erfolgsserie für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany: Sieben Siege, ohne Gegentor. Nach dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal Anfang Dezember gegen Leverkusen (0:1) gewann Bayern 4:2 gegen Heidenheim und 5:1 gegen Donezk. Und so weiter.

1:2 in der Liga in Mainz im Dezember? 5:1 gegen Leipzig. 0:3 bei Feyenoord Rotterdam Ende Januar? Zehn Spiele (bei zwei Remis) ungeschlagen, so die Reaktion von Kane und Co.  – bis zum Hallowach-Kick gegen Bochum.

In Leverkusen wird Kompany wieder zurückrotieren. Abgesehen von Torhüter Manuel Neuer (Muskelfaserriss), für den Jonas Urbig im Kasten steht, wird die Startelf des Hinspiels auflaufen.

Joao Palhinha, der Rot-Sünder vom Samstag, ist in der Champions League spielberechtigt. Seine Aufräum- und Zerstörerdienste im defensiven Mittelfeld sind aber höchstens bei einem Rückstand in Hälfte zwei gefordert. Lediglich verteidigen wollen die Münchner jedoch nicht.

Eberl erwartet "sehr hitziges, emotionales" Duell

"Es ist schon mal gar nicht in der Bayern-DNA, einen Vorsprung zu verwalten", betonte Max Eberl, "im besten Fall machen wir auch ein Tor, und dann ist die Sache vielleicht vorher schon entschieden."

Bayerns Sportvorstand weiter: "Ich glaube, dass es sehr, sehr hitzig und emotional wird. Leverkusen wird mit aller Macht versuchen, Tore zu machen – am liebsten ein frühes Tor. Und wir müssen von Anfang an extrem mannhaft dagegen auftreten, verteidigen – aber trotzdem auch Fußball spielen."

Um zum insgesamt 35. Mal das Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister bzw. der Champions League zu erreichen. Dort wird dann aller Voraussicht nach Inter Mailand auf den Rekordmeister warten (gewann sein Hinspiel bei Feyenoord mit 2:0).

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  • Südstern7 am 10.03.2025 20:21 Uhr / Bewertung:

    "Verwaltungsmodus gegen Leverkusen?"

    Kein Trainer der Welt wird seine Mannschaft im "Verwaltungsmodus" ins Spiel schicken, erst recht, wenn man offensiv so viel drauf hat wie die Bayern. Vielmehr sieht es dann wie "verwalten" aus, wenn der Gegner mit Wucht und Power kommt. Alles oder nichts spielen muss. Es könnte also durchaus wieder eine Abwehrschlacht werden wie vor einigen Wochen in der Bundesliga.

    Aber auch wenn der Gegner nicht mit soviel Risiko und Tempo spielt, ist man automatisch vorsichtig. Selbst wenn man sich tausendmal in der Kabine vornimmt so zu agieren so als müsse man selbst gewinnen, so kann man doch das Wissen, dass auch ein 0:2 zum Weiterkommen reichen würde, nicht überlisten. Das ist kein Phänomen des FC Bayern oder des Profisports, das gab es auch bei uns in der Kreisklasse. Ein Phänomen des Mannschaftssports.

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