"Vernünftiges Angebot": Bayern-Bosse haben Sané noch nicht aufgegeben
Unruhige, ungewisse Tage und Wochen sind das für Leroy Sané. Wie geht’s weiter? In welchem Verein, welchem Land, welcher Liga? Unter welchem Trainer? Schließlich findet nach der nächsten Saison die WM in Nordamerika statt und da möchte der 29-Jährige im DFB-Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann eine entscheidende Rolle spielen.
Sanés Vertrag beim FC Bayern läuft Ende Juni aus, er hat das – nicht aufgestockte – Angebot des Vereins nicht angenommen. Alles offen, alles unklar. Merkt und sieht man dem Offensivspieler aber nicht an. Auch nicht rund um das 4:0 bei der TSG Hoffenheim. Das Aufwärmen, die Einwechslung, sein Spiel – alles normal, wie immer. Er wird nie ein Exzentriker, ein Entertainer werden. Obwohl er in der PreZero Arena auf der Ersatzbank mit der Auswechseltafel herumalberte und flachste. Sein Humor und sein herzhaft lautes Lachen werden in der Mannschaft geschätzt. Sein Typ sowieso. Sein fußballerisches Können von Trainer Vincent Kompany und den Bossen auch.
Sanés Zukunft beim FC Bayern: Vertragsverhandlungen und Perspektiven
Nur seine Handhabe mit dem Beraterwechsel und dieser terminlich deplatzierte Trip am Donnerstagabend nach Monaco zu einem Charity-Dinner nicht so sehr. Die Sache wurde mit einem Rüffel intern geklärt, aber böses Blut? Trennungsvibes? Nein, dafür ist er als Spieler zu wertvoll. Was auffällig ist, da man bei anderen Spielern ein endgültiges Nein wohl konsequenter vermittelt hätte. Der vorgelegte Dreijahresvertrag mit Gehaltskürzung wird von den Bayern nicht nachgebessert.
Sportvorstand Max Eberl erklärte in Hoffenheim: "Leroy hat uns gesagt, er möchte unser Angebot nicht annehmen in der Form. Aber, das ist das Schöne, es gibt kein böses Blut." Er macht die Tür nicht nur einen Spalt, sondern weit auf für Sané, der 2020 für rund 50 Millionen Euro von Manchester City verpflichtet wurde: "Man spürt, dass er schon gerne bleiben möchte. Wir haben unseren Wunsch geäußert und jetzt schauen wir mal, was die nächsten Tage passiert." Ein ablösefreier Abgang schmerzt immer. Und würde viel Arbeit samt einem hohen Investment auf dem Transfermarkt bedeuten.

FC Bayern und Leroy Sané: Chancen auf eine Einigung
Präsident Herbert Hainer meinte vor der vereinsinternen Meisterfeier im Zenith, es sei "noch nicht endgültig vorbei". Hainer weiter: "Wir wollten ihn gerne behalten, das ist ganz klar. Wir haben ihm nach unserem Dafürhalten ein vernünftiges und attraktives Angebot gemacht. Wenn er es annimmt, würde es uns freuen. Wenn nicht, geht das Leben auch weiter." Wie lange hat Sané noch Zeit, nachzudenken? Da sind die Bosse unterschiedlicher Meinung. "Bis zum 1. August, wenn die neue Saison wieder losgeht", meinte Hoeneß am Sonntag. Dagegen betonte Hainer am Rande der Rathausfeier: "Es wird sicherlich in diesen Tagen entschieden, weil dann alle in den Urlaub gehen und danach zur Klub-WM – bis dahin muss das natürlich klar sein." Klingt realistischer.

Zukunft von Leroy Sané: Entscheidungsdruck und Zeitrahmen
Dass Sané sich immer noch nicht entschieden hat und mit Jonathan Tah (noch Bayer Leverkusen, demnächst FC Bayern) ein weiterer Nationalspieler aktuell ohne Vertrag ab 1. Juli ist, sei ein Zeichen der Zeit, so Joshua Kimmich. Alles kurzfristiger geworden. Der Vize-Kapitän hielt in Hoffenheim ein Plädoyer für Sanés Verbleib: "Wenn man sieht, wie wir in dieser Saison gespielt haben, würde ich als Spieler aus dieser Mannschaft – und auch als externer Spieler – Bock darauf haben, Teil davon zu sein." Vom neuen Meister mit Perspektive. "Das ist ein geiler Verein. Wir haben einen super Trainer, ein super Team und spielen ansehnlichen Fußball." Berater finden: Das bieten auch andere Klubs. Was ihr Job ist - und ihre Einnahmequelle - das ist die Crux.